Verwundete Erde

Film: Verwundete Erde
Länge:
122 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Michale Boganim
Darsteller:
Olga Kurylenko, Andrzej Chyra, Ilya Iosifov, Vyacheslav Slanko, Sergei Strelnikov, Nicolas Wanczycki
Genre:
Drama
Land:
Frankreich, Ukraine, Polen, Deutschland , 2011

Es ist der 26. April 1986. In der ukrainischen Kleinstadt Prypjat feiern Anya und Piotr ihre Hochzeit. Der kleine Valery und sein Vater Alexei, Ingenieur im nahe gelegenen Kernkraftwerk Tschernobyl, pflanzen einen Apfelbaum, während der Förster Nikolai im Wald seine Runden macht. Doch dann passiert das Unvorstellbare: Im Kernkraftwerk kommt es zu einem Unfall, der später auf der siebenstufigen internationalen Bewertungsskala für nukleare Ereignisse als katastrophaler Unfall eingeordnet wird. Auf einen Schlag ist die Umgebung verseucht, schwarzer Regen prasselt nieder, tote Fische schwimmen im Fluss, die Blätter an den Bäumen verdorren. Der Feuerwehrmann Piotr wird von der eigenen Hochzeit zum Einsatz gerufen und beim Löschen der Brände stark verstrahlt. Alexei, der das Ausmaß der Katastrophe erahnt, schickt Valery zusammen mit dessen Mutter weg. Er selbst muss bleiben und schweigen. Denn noch wird die Katastrophe vor der Bevölkerung geheim gehalten. Erst Tage später werden die Menschen evakuiert.


1996 ist Prypjat ein verlassener Ort im Niemandsland und mittlerweile eine bizarre Touristenattraktion. Anya kommt einmal im Monat hierher, um schaulustige Besucher durch die einstige sowjetische Musterstadt zu führen. Der mittlerweile jugendliche Valery entfernt sich heimlich von seiner Touristengruppe und sucht in den Ruinen nach den Spuren seines Vaters. Nikolai, der Förster, ist in seinem Dorf geblieben und pflegt weiterhin seinen vergifteten Garten.


„Verwundete Erde“ lief auf vielen internationalen Festivals und ist jetzt in Originalsprache mit deutschen Untertiteln auf DVD erschienen. Das Spielfilmdebüt der israelischen Regisseurin Michale Boganim berührt und fesselt zugleich, zeigt sie doch anhand dreier Schicksale, was diese Katastrophe und der Umgang mit ihr zu Sowjetzeiten bei den Überlebenden ausgelöst hat. Sie haben nicht nur Familienangehörige und Freunde verloren, sondern vor allem auch ihre Heimat und müssen – alleingelassen von der Gesellschaft – mit dem Gefühl der Entwurzelung fertig werden. Beeindruckend sind aber vor allem die Aufnahmen von der Geisterstadt Prypjat, mit denen die Kameramänner Giorgos Arvanitis und Antoine Héberlé versuchen, das für uns Menschen Unfassbare zu visualisieren. Schade, dass sich auf der DVD kein Bonusmaterial befindet, Interviews mit der Regisseurin und ein Making of von den Dreharbeiten wären hier sicher eine gute Ergänzung gewesen.


DVD-Bildformat: 2,35:1
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Französisch, Ukrainisch, russische Originalversion, Deutsch, russische Teilsynchronisation
Untertitel: tw. Deutsch

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Kauf-DVDLighthouse Home Entertainment

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (8. Woche 2014).