Untimely

Film: Untimely
Länge:
78 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
keine Angabe
Kinostart:
10.03.2022
Regie:
Pouya Eshtehardi
Darsteller:
Iman Afshar (Hamin als Kind), Shayan Afshar (Hamin als Mann), Mahsa Narouyi (Mahin), Mousa Afshar (Kommandant), Ayoub Afshar (Vater)
Genre:
Drama
Land:
Iran, 2020

Das Langfilmdebüt des Regisseurs, Musikers und Romanautors Pouya Eshtehardi wurde 2020 fertiggestellt und sofort auf vielen internationalen Festivals herumgereicht. Nun startet dieser Film, der in aller Breite und mit nur wenigen Dialogen erzählt ist, in unseren Kinos.


Worum genau geht es in dem Film „Untimely“?


Der junge Gefreite Hamin verbringt die meiste Zeit allein auf einem eisernen Wachturm an der Grenze zwischen Iran und Pakistan, einer Art Niemandsland. Als seine jüngere Schwester Mahin heiratet, bittet er um Ausgang. Doch der Kommandant lehnt das Gesuch ab, weil Hamin während des Dienstes geraucht hat. Als Hamin wieder Wache hält und sein Vorgesetzter für eine Routinekontrolle vorbeikommt, geraten die beiden in Streit. Es ist nur eine kleine Rangelei, die den Kommandanten in die Tiefe stürzen lässt. Bis zum Ende seiner Schicht hat Hamin Zeit zu überlegen, wie er mit der Tat umgehen soll. Viele Gedanken gehen durch seinen Kopf, vor allem aber Erinnerungen an seine und Mahins schwierige, gemeinsame Kindheit, die die beiden so eng zusammengeschweißt hat.


Warum dieser Film sehenswert ist?


„Untimely“ erzählt die Geschichte eines jungen Mannes, der schon von klein auf die Verantwortung für seine jüngere Schwester übernehmen musste und dabei oft überfordert war. So erklärt sich auch die Dringlichkeit, dass er bei Mahins Hochzeit dabei sein muss. Doch wie so oft im Leben der beiden Geschwister, schlägt auch diesmal wieder das Schicksal zu. Regisseur Pouya Eshtehardi erzählt diese Geschichte mit eindringlichen Bildern, oftmals Nahaufnahmen. Da fängt die Kamera marschierende Soldatenstiefel ein, eine flackernde Glühbirne, ein Stück Zucker im Teeglas oder ein Spiel mit Steinen. Ohnehin sind die atmosphärisch dichten Bilder - mal sehr lebendig, mal eintönig wie Hamins Militärdienst - die große Stärke in diesem Film. Etwas schwierig dagegen ist das Hin- und Herpendeln zwischen Gegenwart und Vergangenheit nachzuvollziehen. Da ist beim erstmaligen Sehen nicht immer ganz klar, wer wer ist und in welchem Zeitstrang sich die Geschichte jeweils befindet. Aber vielleicht will Pouya Eshtehardi genau das erzählen, dass das Jetzt untrennbar und nur schwer auflösbar mit dem Gewesenen verbunden ist.

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: OmU

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (10. Woche ).