Unser letzter Sommer
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Im Sommer 1943 kontrollieren deutsche Einheiten das besetzte Ostpolen, unter ihnen der erst 17-jährige Guido, der noch vor seinem Jahrgang als Soldat eingezogen und strafversetzt wurde, nachdem er sogenannte entartete Musik gehört hatte. Mit den anderen aus seiner Einheit soll er die Bahnstrecke zwischen Warschau und Auschwitz absichern, nach Flüchtlingen suchen und Partisanen aufspüren. Dabei lernt er die Bauerstochter Franka kennen, die als Küchenhilfe bei den Deutschen arbeitet. Doch auch der polnische Romek, Heizer auf einer Rangierlok, interessiert sich für Franka. Auf einer Streckenfahrt entdeckt Romek das jüdische Mädchen Bunia, das aus einem Viehwagon flüchten konnte, bevor der Zug die Selektionsrampen im KZ erreichte und sich dabei schwer verletzte. Jeder dieser vier Jugendlichen steht nun vor der moralischen Entscheidung, dem anderen zu helfen oder ihn zu verraten, wobei neben der existentiellen eigenen Gefährdung auch Gefühle von Liebe und Eifersucht eine wichtige Rolle spielen.
In seinem ersten Spielfilm greift der erfahrene TV-Serien-Regisseur Michal Rogalski teilweise zwar auch bekannte Klischees in der Rollenzuschreibung der polnischen Bevölkerung und der deutschen Besatzungsmacht auf. Im Unterschied zu manchen anderen Filmen über den Holocaust und den polnischen Widerstand geht es in seinem Film jedoch vorrangig um das Verhalten von Jugendlichen in Extremsituationen, die weit über das übliche Erfahrungswissen ihres Alters hinausgehen und weniger von heroischen Heldentaten als zunächst von blankem Opportunismus geprägt sind. Das Töten allerdings bildet für alle eine wichtige Hemmschwelle. Deutlich zur Sprache gebracht werden in den Nebenfiguren auch die Verstrickung vieler Polen in den Holocaust und die zum Teil enge Kollaboration mit den Deutschen. Zugleich erscheinen die russischen Soldaten keineswegs als Befreier, sondern als marodierende Wegelagerer und Vergewaltiger. Große Teile der Geschichte hat der Regisseur offenbar von seiner Großmutter erfahren, was nicht notwendigerweise zur Authentizität beiträgt, aber ein Zeichen dafür setzt, dass eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit der Geschichte der Verdrängung und dem Vergessen eindeutig vorzuziehen ist.
Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch/Dt. f. Sehg./Mehrsprachig dts HD 5.1MA/Polnisch
Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg.
DVD Extras: Interviews
Blu-ray Extras: Interviews
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,35/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch/Dt. f. Sehg./Mehrsprachig DD 5.1/Polnisch
Untertitel: Deutsch/Dt. f. Hörg.
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