umsonst

Film: umsonst
Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Stephan Geene
Darsteller:
Ceci Chuh, Elliott McKee, Vivian Bartsch, Seyneb Saleh, Imri Kahn, Dilara Ilci, Pascale Schiller, Caroline Kirberg, Stephan Geene u. a.
Genre:
Drama , Jugend
Land:
Deutschland, 2014

Plötzlich steht sie wieder zu Hause vor der Tür: die 20-jährige Aziza, die bei ihrem Vater in Portugal ein Praktikum machen wollte. Warum sie es abgebrochen hat, weiß sie nicht so genau. „Kein Bock mehr!“ – ist ihre einzige Erklärung. Nun muss sie sich in ihrem Heimatkiez Berlin-Kreuzberg wieder zurechtfinden. Ihr Zimmer hat Mutter Trixi an den jungen Zach aus Neuseeland vermietet. Der will die Szene in Berlin kennenlernen, sich durch Kreuzberg und Neukölln treiben lassen. „Ich bin ein gutartiger Tumor“, sagt er von sich selbst, „bin niemandem nützlich, versuche nicht, nach irgendetwas zu streben“. Aziza fühlt sich ähnlich. Das Leben auf sich zukommen lassen, durch Berlin spazieren, im Park Tagebuch schreiben, sich mal ein nicht abgeschlossenes Fahrrad auf der Straße „ausborgen“, mit den Freunden rumhängen – ist das, was sie momentan braucht. Wäre da nur nicht dieser ständige Zoff mit Trixi, die sich eigentlich darauf gefreut hatte, nach 20 Jahren Mutterdasein endlich mal wieder frei sein zu können. Nun muss sich Trixi wieder um ihre Tochter Sorgen machen, wenn sie nachts nicht nach Hause kommt und nicht über ihre Probleme und Wünsche sprechen kann. Als Trixi dann in ihrer Verzweiflung Azizas Tagebücher liest, haut diese von zu Hause ab.

Regisseur Stephan Geene, der sich mit seinen vielen Projekten eher als Künstler sieht, denn nur als Filmemacher, legt mit „umsonst“ nach After Effect seinen zweiten Langfilm vor. In dieser recht dokumentarisch und improvisiert wirkenden Arbeit scheint es ihm weniger um eine dramatisch zugespitzte Geschichte zu gehen, sondern eher um eine Art Zustandsbeschreibung des Lebensgefühls junger Leute in den Berliner Bezirken Kreuzberg und Neukölln. So heißt es in seinem Regiestatement: „Sich in einem Stadtteil zusammenballen, auf der Straße sitzen und nichts oder wenig tun, hat das Methode? Gibt es da etwas, was mit dem Kreuzköllner Zustand von In-der-Sonne-Sitzen, die Straße als Bar zu verwenden und mit Gitarre auf der Straße zu singen ‚gemeint‘ ist? Auch wenn ja gerade niemand irgendetwas ‚meinen‘ oder ‚sagen‘ will? Und doch: diese Verwendung der Stadt, das Beharren auf geldlosem Umgang, das Bestehen darauf, Zeit zu haben, das ‚demonstriert‘ etwas. Und wenn es nur eine Form wäre, auf das Wort ‚Krise‘ zu reagieren?“

Geene lässt diese Frage im Raum stehen, auch in seinem Film. Ihm betreibt keine Ursachenforschung, er beschreibt lediglich und zeichnet damit ein interessantes Bild von dem Fühlen und Denken heutiger Jugendlicher und zugleich von der Atmosphäre in Berlins „Kreuzkölln“.


 

DVD Extras: Interviews, Kinoflyer, Trailer

Barbara Felsmann

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

DVD-Bildformat: 16:9

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Deutsch DD 2.0

Untertitel: Deutsch, Englisch

Anbieter

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Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11. Woche 2015).