The Umbrella Academy (Staffel 1)
Das erwartet dich der ersten Staffel „The Umbrella Academy“:
Nun also hat er das Zeitliche gesegnet. Sir Reginald Hargreeves ist tot. Zu seiner Beerdigung reisen seine zerstrittenen Kinder noch einmal in das riesige Herrenhaus, in dem sie eine unglückliche Kindheit verbracht haben. Ein seltsames Gefühl. Wohlgefühlt haben sie sich dort nie, Zusammenhalt gab es weniger als Streit. Ohnehin war ihre Familie vor allem ein Projekt: Hargreeves hatte sie nur adoptiert, weil sie alle am 1. Oktober 1989 unter geheimnisvollen Umständen zur Welt gekommen waren, und sie anschließend zu Superheld*innen ausgebildet. Oder ehrlicher formuliert: er hat sie ohne Rücksicht auf Verluste zu Superheld*innen geformt – zur „Umbrella Academy‟. Jetzt also sind sie wieder da: Der extrem starke Luther, den der alte Hargreeves sogar mal lange Zeit – angeblich zu Forschungszwecken – auf den Mond geschickt hat. Die Schauspielerin Allison, die andere durch einen Satz manipulieren kann. Klaus, der mit Toten sprechen kann – etwa mit dem verstorbenen Bruder Ben – und der dank Drogen aller Art ohnehin gerne auf anderen Bewusstseinsebenen abhängt. Der begnadete Messerwerfer Diego, der zwischenzeitlich mal auf Batmans Selbstjustizspuren gewandelt ist. Five, der durch die Zeit reisen kann und nun dummerweise im Körper eines 15-Jährigen feststeckt. Und die Violinistin Vanya, die überraschenderweise gar keine besonderen Fähigkeiten hat. Nimmt man noch die „Mutter‟ der Geschwister hinzu, die eigentlich ein Android im Körper einer Frau ist, und den loyalen sprechenden Dienst-Schimpansen Pogo, dann ist das ein ziemlich schillerndes Figurenensemble, das diese schräge Serie nach den Comics von Gerard Way und Gabriel Bá da auffährt. Aber lange Zeit zum Kennenlernen bleibt nicht. Denn Five ist mit einer verheerenden Botschaft aus der Zukunft zurückgekehrt. Nur acht Tage verbleiben bis zur Apokalypse. Und verfolgt wird er auch noch von zwei mindestens ebenso merkwürdigen Killern einer ziemlich merkwürdigen Organisation. Nur wenn die Geschwister zusammenhalten, können sie den Weltuntergang abwenden.
Lohnt sich die Serie „The Umbrella Academy“ für dich?
Es dauert ein wenig, bis die erste Staffel der „Umbrella Academy‟ in Schwung kommt. Aber schon am Anfang fällt auf, wie hier mit Bildern und Musik gearbeitet wird. Fast wie Videoclips sehen manche Sequenzen aus, ein guter gewählter Soundtrack begleitet die Episoden und sorgt für Stimmung. Manchmal ist das aberwitzig, manchmal bewegend, manchmal cool. Und dann arbeitet sich die Serie zu hinreißenden Gedankenspielen hoch, die nur in Serien so richtig Spaß machen. „Der Tag, den es nicht gab‟ und „Der Tag, den es gab‟ – schon die Titel dieser beiden Episoden deuten an, wie hier mit Zeitreisen gespielt wird. Die Serie beruht sehr frei auf den Comics, die sehr schrill daherkommen und von ihren Überzeichnungen leben. Dafür findet sie bald eine ganz eigene Handschrift, einen sehr einnehmenden Tonfall und einen schönen Witz, um über die dysfunktionale Superheld*innenfamilie zu erzählen. Und sie punktet mit ungemein sympathischen Figuren, die viel Menschlichkeit in das fantasievoll-überbordende Setting bringt. So verbringt man einfach gerne Zeit mit den „Umbrellas‟. Und nach der Serie denkt man bei Regenschirmen nicht mehr nur an schlechtes Wetter.
Noch nicht genug von „The Umbrella Academy“? Hier findest du alles zu Staffel 2 und 3.
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch u. a.
Untertitel: Deutsch, Englisch u. a.