True North - Der letzte Fang

Die Fischerei gibt nicht mehr viel her. Der Käptn eines kleinen Kutters steht kurz vor dem Ruin. Ohne dass er es erfährt, schmuggelt sein Sohn Sean eine Handvoll chinesischer Flüchtlinge auf das Schiff. Er hofft, mit dem Geld, das die Schlepper ihm dafür bezahlen, seinen Vater vor dem Aus bewahren zu können. Sean und der eingeweihte Matrose Riley glauben, dass die Reise von Belgien direkt nach Hause, nach Irland geht. Aber der erwartete Fang bleibt aus und der Kapitän dreht weiter nach Norden, um doch noch einen lohnenden Schwarm zu entdecken. Für die frierenden, hungernden Chinesen in einem Stauraum des Schiffsrumpfs wird die Lange unerträglich, lebensgefährlich. Als eine Frau aus der Gruppe der Flüchtlinge stirbt und ein chinesisches Mädchen von einem Matrosen entdeckt wird, kann Sean die blinden Passagiere nicht mehr verheimlichen.

Steve Hudson hat ein düsteres Kammerspiel auf hoher See gedreht. Jede Einstellung atmet Traurigkeit. Die Fischer befinden sich ebenso wie die Flüchtlinge in einer ausweglosen Situation. Während der Zuschauer aus der Gruppe der Chinesen nur das Mädchen Su Li kennenlernt, liefert Steve Hudson eindringliche Portraits der Fischer. Die kraftvolle Leistung der Darsteller, allen voran Peter Mullan als Riley, hebt gemeinsam mit dem kargen, eindringlichen Stil Hudsons die Geschichte über ein Sozialdrama hinaus zur Tragödie, zur glaubhaften Situation, in der jeder einzelne, so gut er es auch meint, nur alles falsch machen kann.

DVD-Bildformat: 1:1,66; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Albert Schwarzer