Tod den Hippies!! Es lebe der Punk
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Oskar Roehler hat nie eindeutige Geschichten erzählt. Mit diesem Spielfilm zeichnet er das schrille Bild einer sinnentleerten Welt, in der nur der Augenblick zählt.
Robert hat die Schnauze voll von den Hippie-Lehrern, Sannyasin und Kiffern. Ihm gehen lange Haare und der Traum von einer gemeinsamen Zukunft, die seine Freundin Laura für sie beide plant, gewaltig auf die Nerven. Und so geht er nach Berlin, wo sein alter Zimmergenosse Schwarz inzwischen eine Peepshow betreibt. Der Putzjob, den Schwarz dort für ihn hat, ist alles andere als cool, dafür bekommt er aber die Chance, in der West-Berliner Subkultur vor dem Mauerfall unterzutauchen, wo er sich in Sanja verliebt, die genau wie er mit Hilfe von Drogen aller Art die Vergangenheit vergessen möchte.
Oskar Roehlers Filme streifen immer den existenziellen Kern der deutschen Nachkriegszeit bis heute. Seine Figuren sind dabei zwar komplett verbogen, bei aller Lächerlichkeit und Absurdität aber vielschichtig. Diesmal scheint das auf den ersten Blick anders zu sein: Sein Ausflug in die 80-er Jahre von West-Berlin zeigt eine Welt, in der niemand mehr Interesse an sich oder anderen hat. Die Helden des Films brauchen den Rausch, um sich real zu fühlen. Roberts Freundin Laura und seine Eltern bilden dazu das Kontrastprogramm. In „Quellen des Lebens“ wurden ihnen noch Gefühle zugestanden, jetzt haben sie es sich bequem gemacht und sind in der Vergangenheit oder einer geträumten Zukunft verschwunden. Robert, das Alter Ego des Regisseurs, versucht, diese Welt endgültig hinter sich zu lassen. Roehler greift in seiner Bildsprache gelegentlich tief in die Ekelkiste, während er sein überwiegend sinnentleertes Bild der letzten Insel-Jahre West-Berlins zeichnet. Er spickt seine Darstellung der Subkultur mit knappen, absurden Dialogen und schickt die Charaktere dabei in eine oft groteske, mal farbige, mal schwarz-weiße Welt. Am Ende des Films ist man als Zuschauer selbst etwas verkatert, so als käme man direkt aus dem legendären „Risiko“. Wer den Film in der Hoffnung auf die Musik der Szene anschaut, wird allerdings eher enttäuscht sein.
Die Blu-ray Daten sind identisch mit den DVD-Daten.
Rotraut Greune
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Untertitel: Dt. f. Hörg.
Anbieter
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