Tiger Girl
Maggie ist Anfang 20, lebt in Berlin und träumt von der Ausbildung auf der Polizeischule. Doch sie schafft die Aufnahmeprüfung nicht und kann sich erst ein halbes Jahr später erneut bewerben. Die Zeit überbrückt sie in einem privaten Lehrgang zur Security-Kraft. Maggie ist fleißig und motiviert, aber eine eher unsichere Person. Als sie nachts in einer U-Bahn-Station von drei alkoholisierten Männern bedrängt wird, taucht wie aus dem Nichts eine andere junge Frau auf und schlägt die Männer mit Kampfkunst und Baseballschläger in die Flucht. Es ist Tiger. Die selbstbewusste junge Frau lebt in einem ausrangierten Bus auf einem Parkplatz. Tiger nennt Maggie Vanilla. Die beiden Frauen freunden sich an und gehen bald auf gemeinsame Streifzüge durch die Stadt. Tiger bringt Vanilla bei, Stärke gegenüber anderen zu beweisen. In immer neuen Aktionen ziehen die beiden andere Leute ab. Vanilla wird immer selbstbewusster und aggressiver. Und das wird zum Problem. Mit seinen noch während des Studiums gedrehten Langfilm Love Steaks sorgte Jakob Lass durch einen unverkrampften frischen Ansatz für Aufmerksamkeit und wurde sogar vom Establishment wahrgenommen und für den Deutschen Filmpreis nominiert. Für „Tiger Girl“ hatte Lass nun deutlich mehr Geld und einen etablierten Produzenten an der Seite, blieb in der Machart seines Films seinen FOGMA-Regeln, die eben genau keine Regeln sein sollen, treu. Lass orientiert sich am Dokumentarfilm, das sehr reduzierte Drehbuch skizziert die Handlung, gibt aber keine Dialoge vor, diese entstehen mit den Schauspielern in der Improvisation. Auch bei „Tiger Girl“ bekommt man dies zu spüren. Die Situationen in Vanillas Security-Ausbildung, als einzige junge Frau zwischen lauter Männern sind entsprechend eindrucksvoll. Dieser Echtheit und Spontaneität stehen dann wiederum sorgfältig durchchoreographierte Kampfszenen und eine stylische Ästhetik mit manchmal fast zu romantischer Komponente entgegen. Ist es zum einen angenehm, dass der ungebremsten Gewalt, die die beiden Frauen entwickeln, nicht gleich ein moralisches Aber entgegengesetzt wird, so hat man auf die volle Länge des Films dann jedoch den Eindruck, dass der Geschichte auf Dauer die Puste ausgeht. Tiger schafft mit Vanilla ein Monster, das sie irgendwann nicht mehr steuern kann. So viel ist (zu) schnell klar. So hinterlässt „Tiger Girl“ einen ambivalenten Eindruck. Nichtsdestrotrotz ist die Energie, die der Film aufbaut, und die Leistung der beiden Hauptdarstellerinnen beeindruckend.
DVD Extras: Making of, Interviews, Trailer
Blu-ray Extras: Making of, Interviews, Trailer
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch
Untertitel: Dt. f. Hörg.
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