Tiefschnee - Winter der Rache

Bei dem Einsatz einer britischen Spezialeinheit in Belfast passiert Stanley Winters ein folgenschwerer Fehler: Aus Versehen erschießt der Soldat den jungen Sohn des Kriminellen, dessen Bande eigentlich ausgehoben werden soll. Um das Trauma zu überwinden, zieht Stanley sich in die französischen Alpen zurück, lebt dort fortan mit seiner Mutter in der Abgeschiedenheit und wird von Selbstmordgedanken geplagt. „Ich möchte meine Familie zurück“, sagt Jahre später wiederum Neve, die ältere Schwester des getöteten Jungen. Sie sinnt auf Rache an dem Mann, der ihr Leben zerstört hat und ihr erst den Bruder und dann den Vater nahm. Allein macht sie sich auf den Weg nach Frankreich, um Stanley zu suchen.

Und dann? Könnte sich doch eigentlich ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel in den Bergen entspinnen, oder? Die ersten prächtigen Bilder der Alpen jedenfalls deuten dies schon einmal an. Doch der Film nimmt eine andere Richtung. Nachdem Neve und Stanley sich treffen, wird erst einmal geredet, geredet, geredet. Stanley bringt die junge Frau, die sich beim Snowboardfahren verletzt hat, nach Hause, seine Mutter findet sie toll, und – Moment mal! – funkt es da vielleicht sogar ein bisschen zwischen Neve und Stanley? Die Handlung jedenfalls tritt auf der Stelle und plätschert dahin, bis schließlich Neves Freund und andere Verbündete aus Belfast auftauchen.

Mühsam trägt „Tiefschnee“ seine großen Themen Schuld und Vergebung vor sich her, ohne wirklich etwas darüber zu erzählen. Einen existenziellen Thriller hatte Glen Kirby wohl vor Augen. Herausgekommen ist jedoch nur ein ziemlich stumpfsinniger Film vor schöner Kulisse.

Blu-ray-Bildformat: 1:2,35/1080p
Ton: dts HD 5.1
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 / Englisch dts HD 5.1

Stefan Stiletto