The Wolfpack - Mitten in Manhattan
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Die sechs Söhne und eine Tochter der Angulo-Familie leben in New York in einer Sozialwohnung und verlassen jahrelang praktisch nie das Haus. Ihr peruanischer Vater hat den einzigen Schlüssel zur Wohnung, verweigert sich der Gesellschaft, indem er nicht arbeitet und erzieht mit dieser Haltung und seiner Härte auch seine Kinder. Die Mutter, ein auf dem Land aufgewachsener ehemaliger Hippie, unterrichtet die Kinder zuhause und möchte sie vor den schädlichen Einflüssen der großen Stadt draußen schützen. Was die Brüder vor allem prägt, ist die große Sammlung an Filmen, die sie besitzen. Und so erschließen sie sich die Welt, indem sie Filme nachspielen, sei es „Batman“ oder „Pulp Fiction“. Als der 15jährige Mukunda 2010 heimlich aus der Wohnung schleicht und die Umgebung erkundet, ist ein Bann gebrochen und die Jungen fangen an, sich gegen die elterlichen Regeln aufzulehnen. Und so kann die familiäre Struktur nicht mehr bleiben, wie sie war.
Dass man als Kind und Jugendlicher voller Fantasie Filmwelten nachspielt, ist vielleicht nichts Besonderes. Wenn es eine der wenigen Möglichkeiten ist, die Welt überhaupt zu erfahren, aber schon. Dass in den USA manche Eltern aus strengen weltanschaulichen Gründen ihre Kinder von der Welt fern halten und zuhause unterrichten, mag man sich vorstellen. Dass sie ihren Nachwuchs gar nicht aus dem Haus lassen und das mitten in einer Großstadt wie New York, lässt aber aufmerken. Die Geschichte scheint fast wie ein modernes Märchen und entsprechend spannend ist es, das Schicksal der Angulo-Geschwister kennenzulernen. Die junge Filmemacherin Crystal Moselle traf die Jungs bei einem Ausflug auf der Straße. Die Stärke von „The Wolfpack“ ist das offensichtliche Vertrauensverhältnis, das Moselle zu ihren Protagonisten aufbauen konnte, so dass man sehr nah an ihnen ist und ihre Sicht der Welt erfährt. Da es keine ergänzenden Sichtweisen anderer Personen gibt, bleiben viele Details aber eher nebulös und werden nicht eingeordnet. Hier hilft es, sich durch die Menge an Presseartikeln, die mittlerweile über die Brüder entstanden sind, weiter schlau zu machen. Nichtsdestotrotz ist die filmische Begegnung mit den Brüdern berührend und gewann bei ihrer Premiere in Sundance den Preis für den besten Dokumentarfilm.
Kirsten Loose
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,78 / 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/ Englisch DD 5.1
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