The Witch


Dass Horrorfilme nicht zwangsläufig banal und abstoßend sein müssen, beweist der Festival-Liebling „The Witch“, mit dem der US-amerikanische Szenen- und Kostümbildner Robert Eggers ein fulminantes Spielfilmdebüt als Regisseur und Drehbuchautor hinlegt. Gruselkino vom Feinsten mit vielschichtigen Figuren, überzeugenden Darstellern und einer packenden Geschichte, die sich spürbar abhebt vom Genre-Standard.
Knapp zehn Jahre nachdem die Pilgerväter 1620 amerikanischen Boden betreten haben, wird der strenggläubige William zusammen mit seiner Ehefrau Katherine und seinen fünf Kindern aus einer neuenglischen Kolonie verbannt. Fortan ist die Familie auf sich allein gestellt und baut sich am Rande eines dichten Waldes eine neue Existenz auf, die anfangs durchaus Früchte trägt. Als eines Tages jedoch der jüngste Sohn beim Spielen mit der ältesten Tochter Thomasin verschwindet, nimmt das Unheil seinen Lauf. Denn plötzlich geht im Kreise der Familie die Angst vor einer Hexe um. Die Zwillinge Mercy und Jonas bezichtigen ihre große Schwester, mit den Mächten des Bösen im Bunde zu stehen. Und ihre Eltern suchen verzweifelt Halt im Glauben, können aber nicht verhindern, dass die kleine Gemeinschaft zunehmend auseinanderbricht.
In seinem Debütwerk, dem Tagebucheinträge und Gerichtsprotokolle der damaligen Zeit zugrunde liegen, verschmilzt Eggers auf geschickte Weise psychologischen Horror mit Hexen-Mystizismus, den die puritanischen Siedler vehement bekämpften. Die Religion, die den Protagonisten eigentlich Stütze und Wegweiser sein soll, entpuppt sich in ihrer rigorosen Auslegung als perfekter Nährboden für den Zerfall und lässt den Betrachter häufig mit einem mulmigen Gefühl zurück. Etwa in der Sequenz, in der der älteste Sohn Caleb panisch durch den Wald rennt und wie von Sinnen Gebete spricht, um sich schadlos zu halten. Besonders eindringlich ist eine Exorzismus-Passage im Mittelteil, die vor allem dank der famos aufspielenden Kinderdarsteller unter die Haut geht. Ein facettenreiches, bedrohliches Sound-Design, mysteriöse Tieraufnahmen und die Abgeschiedenheit des Waldes tragen dazu bei, dass „The Witch“ von Anfang an eine beklemmend-brodelnde Atmosphäre erzeugt. Schon früh muss man mit dem Schlimmsten rechnen. Allerdings widersteht Eggers der Versuchung, den familiären Grabenkampf hektisch zu dramatisieren. Stattdessen lässt er uns Schritt für Schritt am Niedergang teilhaben und setzt auf gelegentlich eingestreute Paukenschläge, die den Zuschauer gezielt verstören. Erst im Finale überschlagen sich die Ereignisse, wobei das Geschehen trotz einiger blutiger Bilder nicht übertrieben effekthascherisch erscheint. Ein weiterer Beleg dafür, dass hier ein Mann auf dem Regiestuhl sitzt, der sein Handwerk versteht und nebenbei spannende Themen wie falsch verstandenen Glaubenseifer und die Unterdrückung weiblicher Sexualität in einer fesselnden Geschichte unterbringt.
Blu-ray-Bildformat:1:1,66/1080p
Ton:dts
Sprachen: Deutsch dts 5.1/Englisch dts HD 5.1 MA/Französisch dts 5.1/Spanisch dts 5.1/Italienisch dts 5.1
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Türkisch/Niederländisch
redchex
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:1,66/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1/Französisch DD 5.1/Spanisch DD 5.1/Italienisch DD
Untertitel: Deutsch/Englisch/Französisch/Spanisch/Italienisch/Türkisch/Niederländisch
Anbieter
Verleih-Blu-rayUniversal
Verleih-DVDUniversal
Verleih-Blu-rayUniversal
Kauf-Blu-rayUniversal
Video-on-Demandamazon
Video-on-DemandiTunes
Video-on-Demandwuaki tv
Video-on-DemandVideociety
Video-on-DemandSony Entertainment
Video-on-DemandGoogle Play
Video-on-DemandCHILI
Video-on-DemandVideoload
Video-on-DemandMaxdome