The Warriors Gate

Jack mag, wie viele Teenager, Videospiele, denn dabei kann er in Welten eintauchen, die weit weg sind von seinem realen Leben. Als Gamer ist er recht erfolgreich, fühlt sich wohl im Reich der Fantasy. Sein Alltag hingegen beschert ihm mehr Ärger und Misserfolge, als ihm lieb ist. Insbesondere eine Gang aus seiner Schule lauert ihm ständig auf, verfolgt ihm auf dem Fahrrad und sucht jede Gelegenheit, Jack zu vermöbeln. In die Spielewelt kann Jack abtauchen vor Mobbing und Elternstress, genau das Richtige, um abzuschalten. Als jedoch eines Tages ohne Vorwarnung aus seinem Spiel Wirklichkeit wird, ist Jack völlig baff. Durch ein magisches Portal, das sich plötzlich von selbst öffnet, gelangt er nach China in ein Königreich, in dem es gilt, eine entführte Prinzessin zu befreien. Sie soll mittels einer Zwangsehe einem königfeindlichen Adligen dazu verhelfen, den alten König zu stürzen und Alleinherrscher über das Reich zu werden. Doch der Kriegsherr ist brutal und bösartig. Jack soll mit den Königstruppen gegen ihn in den Krieg ziehen und vor allem die Prinzessin beschützen. Doch Jacks Problem ist: er hat keinerlei Kampferfahrung. Ob er sich auf seine Erfahrungen aus den Videospielen verlassen kann und zu einem gleichwertigen Gegner wird?

Realität und digitale Welten verschmelzen immer mehr miteinander und der Wunsch nach einem Weltentausch ist absolut faszinierend. Wie die DVD-Premiere sich diesem Thema nähert die Mischung aus Fantasy- und Actionelementen gelungen ist, darauf sind wir gespannt. Regie-Legende Luc Besson hat bei seiner Trilogie „Arthur und die Minimois“ gezeigt, dass er fantasievoll und detailreich außerirdische Welten gestalten und animieren kann. Seine Action- und Science-Fiction-Filme haben neue Standards im Genre-Film definiert. Nun hat er als Produzent mitgewirkt und überlässt Matthias Hoene die Regie. Bildgewaltig und laut wartet der Spielfilm in den Kampfszenen auf, scheut sich nicht davor, seine klischeehaften Charaktere vor allem von der "bösen Seite" wiederholt in Gags zu verschleißen, um Witz in den Fortgang der Geschichte zu bringen. Die Beziehung zwischen Jack und der chinesischen Prinzessin wirkt zunächst verworren, doch mit der Figur ihres Leibwächters wird die erklärende Verbindung herbeigeführt und auch zwischen den beiden jungen Männern entwickelt sich eine tiefe, freundschaftliche Beziehung. Sympathisch bringt die Produktion die Botschaft rüber, sich selbst zu trauen und etwas zu wagen, um etwas zu gewinnen.

Kristin Langer