The Unsaid – Stumme Schreie

Während die Schwester unter den Augen ihrer begeisterten Eltern eine Musical-Premiere feiert, begeht der Bruder zu Hause Selbstmord. Der Vater Michael Hunter, ein erfolgreicher Psychoanalytiker, verwindet es nicht, dass er seinem Sohn nicht rechtzeitig helfen konnte. Drei Jahre später wird er durch eine junge Kollegin auf einen Jungen aufmerksam, der seit der Ermordung seiner Mutter durch den Vater im Heim lebt. Er erinnert Hunter an seinen verstorbenen Sohn. Dieser Junge trägt ebenfalls ein dunkles Geheimnis in sich, das für ihn und andere gleichermaßen lebensbedrohlich ist.

Regisseur Tom McLoughlin hat sich bisher weniger durch subtile Kammerspiele, denn durch handfeste Genrefilme hervorgetan. Hier versucht er sich am Spagat, beides miteinander zu verknüpfen und einen bis zum Schluss spannenden Psychothriller zu drehen, der kriminelle Energien vor dem Hintergrund eines sexuellen Missbrauchs zu erklären sucht. Gut herausgearbeitet in den Hauptfiguren, lassen die Nebenfiguren allerdings sehr an Tiefe vermissen und den Unterbau der Handlung damit etwas konstruiert erscheinen. Schauspielerisch und filmtechnisch beachtenswert, macht der Film trotz dramaturgischer Mängel betroffen und wirkt sympathisch durch seine klare Botschaft, dass selbst aussichtslos scheinende Fälle ein Recht auf Hilfe haben. Als Bonusmaterial auf der DVD gibt es ein prägnantes Making of und mehrere alternative Szenen, die verdeutlichen, wie sehr man um einzelne Sequenzen gerungen und das Beste aus diesem Film gemacht hat.

DVD Bildformat: 1:1,85/16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Extras: Making of, Audiokommentar des Regisseurs mit dt. Untertiteln, 10 nicht verwendete Szenen mit Audiokommentar, alternatives Ende, Trailer, Hidden Feature

Holger Twele