The nice guys

Bei ihrer ersten Begegnung sind sich Jackson Healy und Holland March alles andere als grün – schließlich soll Healy dafür sorgen, dass sich March in Zukunft von seiner Auftraggeberin Amelia fernhält. Eine Empfehlung, die er mit einem sauberen Armbruch unterstreicht. Doch anders als Healy zunächst glaubt, geht es diesmal gar nicht darum, einer hübschen Frau den schmierigen Casanova vom Hals zu schaffen. March hat zwar tatsächlich alles andere als vorbildliche Moralvorstellungen – sogar seine dreizehnjährige Tochter hält ihn für einen schlechten Menschen –, aber hier wollte der tollpatschige Privatdetektiv bloß einer alten Dame dabei helfen, ihre verschollene Nichte ausfindig zu machen. Und wie es der Film nun mal will, kommen plötzlich zwielichtige Typen mit Knarren ins Spiel und die beiden kämpfen kurzerhand Seite an Seite gegen knallharte Auftragskiller mit einem mächtigen Wirtschaftssyndikat im Rücken. Sie alle sind auf der Suche nach einer verhängnisvollen Filmrolle, die in einem erotischen Aufklärungsfilm dunkle Machenschaften dokumentiert.

Dass Regisseur Shane Black mit einem ungleichen Star-Duo und einem bunten Genre-Mix irgendwo zwischen Gangsterfilm, Thriller und Komödie ordentlich auf den Putz hauen kann, hat er bereits mehr als deutlich mit „Kiss Kiss Bang Bang“ gezeigt. Rund zehn Jahre später schweißt er in „The Nice Guys“ Hollywood-Veteran Russel Crowe („Gladiator“, „American Gangster“) und Publikumsliebling Ryan Gosling („The Place Beyond the Pines“, „Blue Valentine“) zusammen und schickt sie auf eine abenteuerliche Reise durch die wilden 70er. Wohl eher ungewollt ist die Story dabei trotz Retroflash auf politischer Ebene topaktuell – denn der Wirtschaftsskandal, um den sich hier alles dreht, spielt sich in einem völlig versmogten Los Angeles innerhalb der Autoindustrie ab und weckt damit direkte Assoziationen mit der Abgasaffaire bei VW. Doch diese Brisanz braucht es überhaupt nicht, denn allein schon die zwei großartigen Hauptdarsteller mit ungewohnt selbstironischem Badass-Charme sorgen für einen ausgelassenen Filmgenuss. Hinzu kommen ein Humor, der auch beim zweiten Sehen noch lustig ist, und ein Roter Faden, der dermaßen im Zickzack verläuft, dass nicht einmal erprobte Story-Wahrsager bei „The Nice Guys“ eine Chance haben dürften.

Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Deutsch DD 2.0/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Featurettes, Interviews, Trailer

Blu-ray Extras: Featurettes, Interviews, Trailer

Marius Hanke