The Messengers

Der Zuschauer weiß es: in diesem Haus ist ein grauenhaftes Verbrechen geschehen. Eine Frau und ihre beiden Kinder sind brutal ermordet worden. Für die ahnungslose Familie Solomon ist das heruntergekommene Farmhaus jedoch die Chance auf einen Neuanfang. In seinem Stadt-Job gescheitert, hofft Vater Roy darauf, als Sonnenblumen-Farmer mehr Glück zu haben. Das erste Familienmitglied, dem ungewöhnliche Dinge auffallen, ist darüber nicht erstaunt. Der kleine Ben, der kein Wort redet, spielt mit einem Freund, den nur er sehen kann. Doch dann bemerkt auch seine große Schwester Jess, dass irgendetwas nicht stimmt. Sie fühlt sich beobachtet, bedrängt. Ihre Eltern führen das darauf zurück, dass sie Probleme mit sich selbst hat, was nicht ganz falsch ist. Die Eltern widmen sich derweil ganz dem Aufbau der neuen Existenz und sind dankbar, in dem handfesten Wanderarbeiter John einen Mitarbeiter zu finden. Aber dann schlägt das Grauen zu.

Oxide und Danny Pang haben als “The Pang Brothers” mit ihren in Hongkong und Thailand gedrehten Thrillern, Dramen und Horrorfilmen Aufsehen erregt. Ihr Gruselschocker „The Eye“ kommt demnächst als Remake mit Jessica Alba in der Hauptrolle ins Kino. Produzent Sam Raimi (Spider Man) holte das Gespann nach Hollywood. Dieser Film der Brüder als US-Regisseure ist weniger experimentierfreudig als ihre früheren Werke, rettet aber einiges vom Motivreichtum ihres Universums in eine sehr gut funktionierende Mainstream-Story. Wie so oft trifft hier eine kleinere Produktion den Nerv der Zeit: Vor dem Hintergrund der Immobilienkrise, deren Auswirkungen die ganze Welt erschüttern, wirkt der undurchsichtige Finanzmakler Colby Price („Akte X“ Fiesling William B. Davis), der den Solomons die Farm verkaufte, wie die eigentliche Horrorfigur des Films, auch wenn er nur drei Auftritte hat. Der Film zum Bankencrash, hinter dem sich unzählige Tragödien verbergen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Featurettes

Albert Schwarzer