The Lodger

Die Story stammt von 1914 und Alfred Hitchcock hat sie 1927 zum ersten Mal verfilmt. Regisseur David Ondaatje hat den Psychokrimi aus London ins Los Angeles der Gegenwart verlegt und ihm einen kräftigen Horror-Touch verpasst. Seine Hauptfigur ist der Polizist Chandler Manning. Dieser hat einen Serienkiller hinter Schloss und Riegel gebracht, der im Stil von Jack the Ripper Prostituierte ermordete. Aber nun gehen die Morde nach dem gleichen Schema weiter. Während der Cop noch zweifelt, ob er vielleicht den Falschen verhaftet hat, zieht ein freundlicher, gut aussehender junger Mann als Untermieter in das Haus von Ellen und Joe Burling. Um die Beziehung der Burlings steht es nicht gut und Ellen findet den „Lodger“ sehr anziehend. Nur merkwürdig, dass er äußerst zurückgezogen lebt und sehr gereizt reagiert, wenn man ihn unangemeldet besucht.

Trotz der hervorragenden Besetzung (allen voran Alfred Molina, der Doctor Octopus aus „Spider-Man 2“) gelingt es Regie-Neuling Ondaatje nicht, dem alten Stoff neues Leben einzuhauchen. Die Geschichten der einzelnen Personen laufen nebeneinander her: Die vereinsamte Ehefrau, ihr aufbrausender Mann, der ebenso charmante wie abweisende Mieter und der Polizist, der privat und beruflich in den Seilen hängt - Buch und Regie tun so, als hätten sie nichts miteinander zu tun. Das macht den Aufbau eines Spannungsbogens fast unmöglich, und so wirkt der Psychothriller bis zum immerhin gelungenen Showdown unentschlossen und beliebig.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch, Englisch, Türkisch
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Behind the Scenes, Trailer

Albert Schwarzer