The Kindness of Strangers - Kleine Wunder unter Fremden

Film: The Kindness of Strangers - Kleine Wunder unter Fremden
Länge:
110 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Lone Scherfig
Darsteller:
Zoe Kazan (Clara), Andrea Riseborough (Alice), Tahar Rahim (Marc), Caleb Landry Jones (Jeff), Jay Baruchel (John Peter, Anwalt), Bill Nighy (Timofey), Esben Smed (Richard), Jack Fulton (Anthony), Finlay Wojtak-Hissong (Jude) u. a.
Genre:
Drama , Großstadtfilm
Land:
Dänemark, Kanada, Schweden, Frankreich, Deutschland, Großbritannien, USA, 2019

Der Film beginnt alles andere als nett. Denn Clara flieht mit ihren beiden kleinen Söhnen mitten in der Nacht vor ihrem gewalttätigen Mann ins winterliche Manhattan. Als Polizist verfügt er über die Mittel, die Familie überall aufzuspüren und er macht davon ausgiebig Gebrauch. Zunächst aber kämpft Clara auf der Straße ums nackte Überleben, nachdem ihr selbst das Auto als Zufluchtsort abhanden gekommen ist. Doch schon bald kreuzen sich ihre Wege mit drei Menschen, die ihrem Leben eine ganz neue Richtung geben. Der Ex-Häftling Marc erhält als Manager des Hotels eines russischen Exzentrikers unverhofft eine zweite Chance. Jeff ist ein hilfsbereiter linkischer junger Mann, dem scheinbar nie etwas wirklich gelingen will. Und die alleinstehende Alice arbeitet neben ihrem Job als Krankenschwester noch in einer Suppenküche und leitet eine Selbsthilfegruppe von Menschen, die sich bisher als Versager fühlten. Gemeinsam ist allen diesen Menschen, dass sie sich in der großen Stadt einsam und verlassen fühlten, bis sie Helfer und echte Freunde finden.

Als Eröffnungsfilm der Berlinale 2019 stieß der neue Film der Dänin Lone Scherfig, die einst mit „Italienisch für Anfänger“ international bekannt wurde, noch auf geteiltes Echo. Zwischen Unterhaltung mit reichlich Situationskomik und Melodramatik oszillierend, wirkt er wie heilsames Balsam für alle Großstadtseelen diesseits und jenseits des Großen Teiches. In bester Absicht und vielleicht etwas zu gut gemeint, versprüht der Film einen typisch amerikanischen Optimismus, schenkt Hoffnung in einer aus den Fugen geratenen Welt, in der am Ende trotzdem fast alle auf der Gewinnerseite stehen. Wenn der Film jetzt mitten in der Corona-Pandemie als DVD auf den Markt kommt und man seine Bilder aus Manhattan mit denen des ausgestorben wirkenden New York vergleicht, in dem die sozialen Gegensätze „verschwunden“ scheinen, aber auch kein Miteinanderleben mehr sichtbar ist, vermag das Trost spendende versöhnliche Ende unsere Herzen umso stärker zu rühren.

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Sprachen: Deutsch, Englisch

Untertitel: Deutsch, Dt.f.Hörg.

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (16. Woche 2020).