The Guys

New York nach dem 11. September 2001: Der Feuerwehrhauptmann Nick hat bei den Einsätzen acht seiner Leute verloren. Da ihre Leichen nicht gefunden wurden, kann es keine Beerdigungen geben. Doch die Angehörigen wünschen sich Trauerfeiern. Nick als ihr Vorgesetzter soll für jeden seiner Leute eine Trauerrede halten. Doch dazu sieht er sich nicht in der Lage und erbittet Hilfe bei der Journalistin Joan. Mit zunächst professionellem, immer mehr aber auch persönlichem Interesse sammelt Joan von Nick die notwendigen Informationen über die verstorbenen Feuerwehrleute. Wer waren sie, wie standen sie zu ihrem Beruf, wie zu ihrer Familie; welche Hobbies, Vorlieben, aber auch Macken hatten sie. So entstehen in den Gesprächen zwischen Joan und Nick langsam Bilder von den acht Feuerwehrleuten, die Joan zu Papier bringt und die Nick als Trauerreden halten wird.

"The Guys" basiert auf einem Theaterstück, das kurz nach den Anschlägen von Anne Nelson geschrieben wurde, die sich auch gemeinsam mit dem Regisseur Jim Simpson für das Filmdrehbuch verantwortlich zeichnet. Die Inszenierung wirkt so über weite Strecken wie ein Kammerspiel, das allerdings durch das herausragende Spiel von Anthony LaPaglia in der Rolle des Nick dennoch fesseln kann. Nach einem (zu) langen, teils mit Texteinblendungen versetzten Eingangsmonolog von Joan werden dank sensibler Schilderung die Verstorbenen in der Darstellung ihres Vorgesetzten und damit in der Vorstellung des Zuschauers buchstäblich wieder lebendig. Damit leistet "The Guys", wenn auch formal sperrig, vorbildliche Trauerarbeit.

Der Film ist den 343 Feuerwehrleuten gewidmet, die bei den Einsätzen am 11. September ums Leben kamen.

DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Gabi Brandt