The Future of Food

Film: The Future of Food
Länge:
89 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Regie:
Deborah Koons
Darsteller:
Dokumentation
Genre:
Dokumentation , Videopremiere
Land:
USA, 2004
In den vergangenen Jahren sind mehrere Dokumentarfilme entstanden, die uns als Verbraucher kritisch über den Umgang mit Nahrungsmitteln und über die oftmals dubiosen Praktiken multinationaler Konzerne informierten. Angesichts zahlreicher Lebensmittelskandale scheint das öffentliche Bewusstsein hier gestiegen und die Warnungen insbesondere auch vor genmutiertem Saatgut nicht mehr allein den Ängsten grüner Ökopuristen entsprungen.

Vor diesem Hintergrund ist auch „The Future of Food“ zu sehen, eine aus dem Amerikanischen mit Voice over ins Deutsche übersetzte Dokumentation, die aufzeigt, was sich derzeit auf nordamerikanischen Großfarmen von Kanada bis nach Mexiko abspielt und die Beschaffenheit unserer Nahrungsmittel auf eine nicht mehr umkehrbare Weise verändern wird. Erschreckend und doch vergleichsweise harmlos mutet es an, wenn in Folge der grünen Revolution inzwischen 97 Prozent aller Gemüsesorten ausgestorben sind, die es noch Anfang des 19. Jahrhunderts gab. Aus Tausenden von Kartoffelsorten sind bis heute nur vier übrig geblieben, die den Hunger auf der Welt stillen sollen. Das noch größere Drama entwickelt sich aus der Gen-Revolution und der Patentierung von genverändertem Saatgut. Einer handvoll Firmen wie dem US-Giganten Monsanto ist es möglich, unter Androhung von Patentrechtsverletzungsklagen nicht nur die Bauern in den USA von den firmeneigenen Produkten abhängig zu machen, sondern auch die armen und überwiegend agrarisch strukturierten Länder durch den Import des Saatguts in eine wirtschaftliche und finanzielle Zwangslage zu bringen – von möglichen gesundheitlichen Gefahren und Langzeitfolgen der genveränderten Produkte ganz abgesehen.

Mit Informationslieferung und Erläuterungen versucht der Film zu verdeutlichen, dass das globale Problem der Unterernährung und des Hungers längst keines der Produktion von Nahrungsmitteln mehr ist, sondern zu einem des ungerecht verteilten Zugangs darauf geworden ist. Am Ende steht ein eindeutig parteiischer Appell an die Zuschauer und die Forderung nach einer Kennzeichnungspflicht aller genveränderten Nahrungsmittel sowie dem Ausbau einer dezentral organisierten ökologischen Landwirtschaft. Etwas weniger geballte Information in der ersten Hälfte, die zudem vor allem verbal statt sinnlich vermittelt wird und etwas weniger Propaganda für den guten Zweck hätten dem Film sicher gut getan. So wird er womöglich nur diejenigen erreichen, die sich ohnehin schon für das Thema interessieren – wenn gleich die Problemlage die Zukunft der Menschheit noch stärker bedrohen könnte, als Kriege oder die globale Erwärmung.

DVD-Bildformat: 1:1,33; 4:3
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Trailer

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDSunfilm

Kauf-DVDSunfilm

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (11. Woche 2008).