The Five Senses

Kanadisches Episodendrama über die fünf Sinne: Die Konditorin Rona gestaltet äußert kunstvolle Torten, hat aber keinen Sinn für deren Geschmack. Ihr italienischer Lover erweckt zwar ihre Geschmacksnerven, aber ist ihm wirklich zu trauen? Der französische Augenarzt Phillippe verliert sein Gehör und hat Angst vor der Isolation, dabei findet er erst jetzt einen Weg aus der Einsamkeit. Masseurin Ruth weigert sich seit dem Tod ihres Mannes zu fühlen, obwohl sie jeden Tag Menschen berührt. Ihre 16jährige Tochter hat Schuldgefühle und findet erst in ihrer voyeuristischen Neigung Trost und menschliche Nähe. Der bisexuelle Raumpfleger Robert schließlich ist auf der Suche nach dem Duft der Liebe. Die einzelnen Episoden sind kunstvoll miteinander verwoben durch das lose Beziehungsgeflecht, das diese Menschen miteinander verbindet. Der rote Faden ist dabei ein kleines Mädchen, das verschwindet. Von diesem furchtbaren Ereignis sind irgendwie alle betroffen.

Es sind diese alltäglichen Begegnungen und nicht selten die Zufälle, die manchmal ein ganzes Leben umkrempeln. Aber auch Krisensituationen können den Menschen manchmal zu sich selber führen. Regisseur und Autor Jeremy Podeswa erzählt von Verlusten, vom Weiterleben und vom Überwinden der Einsamkeit. Vielleicht ist dieser kanadischer Autorenfilm ein bisschen zu getragen und bedeutungsschwer, er ist aber durchaus überzeugend. Nicht zuletzt dank der hervorragenden Darsteller gelingt ihm eine tiefgründige Beobachtung der menschlichen Beziehungen in all ihren Facetten.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Originaltrailer, Bildergalerie

Christiane Radeke