The East
Wie du mir, so ich dir. Ist ein Unternehmer für die Verschmutzung von Trinkwasser durch Chemikalien verantwortlich, wird er kurzerhand selbst zum Baden in dem verunreinigten Gewässer gezwungen. Wer Medikamente mit zweifelhaften Nebenwirkungen für den Markt freigibt, muss die bitteren Pillen bald selbst schlucken. Es sind radikale Methoden, mit denen die Aktivisten der Widerstandsgruppe „The East“ auf sich aufmerksam macht und auf ihre ganz eigene Art für etwas ausgleichende Gerechtigkeit in einer unübersichtlichen Welt sorgen will. Die ehemalige FBI-Agentin Sarah Moss, die mittlerweile bei einer privaten Sicherheitsfirma angestellt ist, hat mit solchen Ideologien nichts am Hut. Als sie den Auftrag erhält, die „East“-Gruppe zu infiltrieren und es ihr gelingt, tatsächlich bis zum Kern einer Zelle vorzustoßen, ist sie dementsprechend ablehnend. Wie ein Haufen Esoterik-Jünger wirken die vermeintlich so gefährlichen Terroristen zunächst auf sie. Doch je mehr Zeit sie mit diesen verbringt, desto mehr geraten Sarahs Überzeugungen ins Wanken. Ist nicht doch ein Funken Wahrheit an dem, was die Aktivisten erzählen? Und in was für einer Welt will Sarah eigentlich leben? Um Verantwortung und Gerechtigkeit geht es in „The East“, um Ideale und Ziele, um legitime Mittel und eine gefährliche Nähe zwischen Engagement und Terrorismus. Geschickt spielt der Politthriller von Zal Batmanglij zunächst mit Vorurteilen und Klischees, nur um nach und nach einen zunehmend vielschichtigeren Blick auf die Figuren freizugeben. Somit umgeht er nicht nur eine simple Gut-Böse-Charakterisierung, sondern lässt das Publikum die Entwicklung der skeptischen Sarah nachvollziehen, die die Aktivisten anfangs für verrückte Spinner hält. Mit Sarah verändert sich schließlich auch die Haltung des Zuschauers, der sich selbst bald unbequeme Fragen stellen muss: Kann Gerechtigkeit durch Selbstjustiz funktionieren? Ist diese biblische „Auge-um-Auge“-Mentalität der Aktivisten tatsächlich die einzige Lösung, um Menschen zur Übernahme von Verantwortung zu zwingen? Einfache Lösungen liefert „The East“ glücklicherweise nicht. Auf überaus spannende Art und Weise aber regt er zum Nachdenken an und erweist sich als erschreckend aktuell. Ein Film am Puls der Zeit und unbedingt sehenswert. DVD-Bildformat: 1:2,35; 16:9 Ton: Dolby Digital 5.1 Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVD20th Century Fox
Kauf-DVD20th Century Fox