The Double

Simon James ist bis zur Unkenntlichkeit ein Durchschnittstyp. Der junge Mann arbeitet in einer Firma der Datenverarbeitung, tagein tagaus im selben Trott ohne jede Abwechslung. So grau der Anzug, so unscheinbar ist sein ganzes Wesen. Nicht einmal der Chef Mr. Papadopoulos kann sich den Namen des fleißigen Mitarbeiters merken. Heimlich liebt Simon Kollegin Hannah, sie ist die einzige die ihn überhaupt wahrzunehmen scheint. Hannah lebt im Haus gegenüber, abends beobachtet Simon die Angebetete durch ein Teleskop. Deshalb muss er auch den Selbstmord eines Mannes mit ansehen, der vom Fenstersims in die Tiefe springt. Vorher winkt er Simon zu. Eines Tages taucht ein neuer Mitarbeiter namens James Simon auf. Alle sind sofort von dem charismatischen Kollegen begeistert. Dabei hat James nicht nur ein immenses Selbstwertgefühl sondern auch einen schlechten Charakter. Hinterhältig heimst er die Lorbeeren von Simons emsigem Fleiß ein, der sich dann auch noch anhören muss, wie viel besser der Neue arbeitet. Selbst die rebellische jugendliche Tochter des Chefs, Melanie, hat ein Auge auf den Neuankömmling geworfen. Damit nicht genug, ist auch die hübsche Hannah angetan von dem Blender. Niemand scheint dabei aufzufallen, dass James und Simon sich bis aufs Haar und bis auf den letzten Faden ihrer Anzüge gleichen. Es entspinnt sich eine seltsame Verbindung zwischen den beiden so unterschiedlichen, und doch äußerlich identischen Männern, in der Simon mehr und mehr seine Identität zu verlieren droht. Andererseits bietet James Simon an ihm dabei helfen, die still begehrte Hannah endlich zu erobern. Ein Identitätstausch mit fatalen Folgen.
Der Regisseur Richard Ayoade ist ein bekannter britischer Standup-Comedian („The IT Crowd“) und debütierte 2010 erfolgreich als Regisseur mit dem viel beachteten Coming of Age Film Submarine. Die skurrile Komödie über einen geheimnisvollen Doppelgänger wandelt auf den Spuren von David Lynchs surrealen Filmwelten und basiert auf einer Novelle von Dostojewski. Wie das literarische Vorbild wirft die eigenwillige Tragikomödie Fragen nach der Einzigartigkeit der menschlichen Existenz, nach Identität und Außenwirkung auf. Wer bin ich, wenn mich niemand erkennt und wenn alles allein von meiner Wirkung auf die Außenwelt abhängt, diese Frage stellt Protagonist Simon in den Raum. Ist das Innere der Menschen nicht die eigentliche Identität? Diese existenzielle Frage wird nur teilweise und mit einer tragischen Note beantwortet. Die farblosen und kunstvoll komponierten Bilder eines routinierten Arbeitswelt und eines traurigen Lebens in Einsamkeit stehen gegen den abgründigen Dialogwitz und das absurde Spiel mit den Identitäten der Doppelgänger. Zweifellos liefert Hauptdarsteller Jesse Eisenberg in der Doppelrolle eine ergreifende Darstellung. Ohne auch nur ein anderes äußeres Merkmal, allein durch die fein veränderte Körperhaltung und Mimik weiß der Zuschauer immer, ob Simon oder James gerade agiert. Die schwarze Arthouse-Komödie mit Kultcharakter ist etwas für Freunde des Kunstfilms. Die originelle Bildsprache und der einfallsreich absurde Plot können jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die traurige Liebesgeschichte und das innere Drama des Helden nicht wirklich berühren, weil das Ganze dann doch etwas zu aufgesetzt und gewollt wirkt.
Blu-ray-Bildformat:16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
Christiane Radeke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1/Englisch DD 5.1
Untertitel: Deutsch
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