The Dark Side of Our Inner Space

Film: The Dark Side of Our Inner Space
Länge:
98 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Roland Reber
Darsteller:
Mira Gittner, Marina Anna Eich, Sabine Krappweis, Christoph Baumann, Manfred Gebauer und Roland Reber
Genre:
Drama , Thriller
Land:
Deutschland, 2003
Tanja, Jessie, Anna, Marcus und Kai haben sich für zwei Wochen in eine abgesperrte verlassene Militärkaserne zurückgezogen, um dort abseits von gesellschaftlichen Normen und Erwartungshaltungen das „große Spiel“ zu spielen. Sie alle haben in ihrem bürgerlichen Leben bereits Erfahrungen mit Rollenspielen, Psychospielen oder auch Kampfspielen gemacht und möchten ihre Kenntnisse nun einsetzen, um bei diesem Spiel am Ende als Sieger hervorzugehen und die anderen auszustechen. Jessie versucht es über sexuelle Verführung, Anna über Machtausübung im sadomasochistischen Kontext, Marcus über ausgetüftelte Regeln und Tanja, indem sie sich scheinbar aus allem heraushält. Kai erweist sich als der Schwächste in der Gruppe und wird von den anderen sogleich als mögliches Opfer erkannt. Was als Spiel begann, wird schnell zum Kampf ohne Rücksicht auf Verluste und mit tödlicher Konsequenz.

Die Redewendung, dass das Leben ein Spiel sei, wird hier einer existenzialistischen Überprüfung unterzogen. Alles scheint heute zu Beginn des 21. Jahrhunderts möglich, die letzten Tabuschranken fallen, über das Internet und in Computerspielen lassen sich die unterschiedlichsten Rollen ausprobieren, persönliche Bedürfnisse befriedigen, eigene Schwächen kaschieren. In dieser entgrenzten Welt entsteht der Drang nach noch mehr, nach dem ultimativen Kick, dem großen Spiel, für das sich die fünf Protagonisten komplett aus der äußeren Realität ausgeklinkt haben. Die menschliche Psyche kann mit dieser Entwicklung nicht immer mithalten, und wenn es nur darum geht, zu siegen, der Beste zu sein, bleibt die Menschlichkeit auf der Strecke. Lange vor Oliver Hirschbiegels Film „Das Experiment“ hat dieser sozial- und medienkritische Film ein Schlaglicht auf die dunkle Seite der menschlichen Psyche und die Zusammenhänge von Sexualität und Gewalt geworfen. Er ist freilich nicht ganz so stringent und fesselnd erzählt. Auch die Charaktere und ihr Verhalten wirken mitunter etwas konstruiert und wenig lebensecht. Statt auf Sozialpsychologie setzt Regisseur Roland Reber auf Metaphysik und ein offenes Ende, das zum Nachdenken anregen will, nicht zuletzt auch über das heutige Verhältnis zwischen den Geschlechtern. Mit anderen Worten: Der Intention nach ein Meisterwerk, als Film aber nur ambitioniertes Mittelmaß.

DVD-Bildformat: 4:3
Ton: HiFi Stereo, Dolby Digital 2.0
Sprache: Deutsch
DVD-Extras: Entfallene Szenen, Outtakes, Featurette, Booklet

Holger Twele

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Anbieter

Verleih-DVDWVG Medien

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (17. Woche 2007).