The Congress


Robin Wright hat lausige Entscheidungen getroffen und lausige Filme gedreht – jedenfalls nach Ansicht ihres Agenten Al. Nur deshalb stehe sie nun vor dem Ende der Karriere. Al rät ihr dringend, den Vorschlag ihres Studios Miramount anzunehmen: Robin soll sich vollständig digital erfassen lassen. Ihre Daten gehören der Firma zur freien Verfügung, sie selbst darf nie wieder auftreten. Überzeugt, keine Wahl zu haben, stimmt Robin zu. 20 Jahre später. Die Filme, die Miramount mit Robins digitalem Image drehen lässt, sind immer noch erfolgreich. Daher bietet das Studio der Ex-Schauspielerin an, den nächsten Schritt zu tun: Ihre komplexe chemische Struktur wird ausgelesen und zu einem Drogencocktail verarbeitet. Jeder Kunde kann sich mit dem Stoff in sie verwandeln, ihre Person übernehmen, ihre Abenteuer erleben. Robin Wright ist schockiert – aber es ist zu spät, um die Welt der vollständigen chemischen Illusion noch aufzuhalten.
Ari Folman (Waltz with Bashir) hat den ersten Teil seines Films mit realen Darstellern gedreht, den zweiten inszeniert er als irrwitzige Animation, in der Realitätsebenen und Persönlichkeiten ineinander übergehen. Auf diese Art stellt er die ernste Frage, ob angesichts der technischen und elektronischen Entwicklung die Individualität auf der Strecke bleibt, in vielen Variationen: in bitteren Momenten, in denen Robin Wright (als sie selbst oder als ihr animierter Charakter) von Leere und Angst gelähmt ist; in schrillen und komischen Sequenzen, in denen vom Chemiecocktail berauschten Personen sich in Jesus, Tom Cruise, Phantasiewesen oder Robin Wright verwandeln; in zärtlichen Dialogen Robin Wrights mit ihrem kranken Sohn Aaron, den sie bis zum Ende verzweifelt versucht, auf einer der vielen Ebenen der Wirklichkeit wieder zu finden. Folmans Ideenfluss ist manchmal wirr und rätselhaft, manchmal plakativ, aber immer mutig, dynamisch und schmerzhaft komisch. Ein Wagnis, auch von Robin Wright, die mehrere fiktive Versionen ihrer Selbst spielt, das auf einen zentralen Punkt unserer Zeit zielt. Der Film nach einer Erzählung des polnischen Autors Stanislaw Lem wurde beim Europäischen Filmpreis als bester Animationsfilm ausgezeichnet.
DVD-Bildformat:1:1,85; 16:9
Ton:Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Making of, Featurette, Audiokommentar
Albert Schwarzer
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
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