The Amazing Spider-Man 2: Rise of Electro

Polizeisirenen, eine Verfolgungsjagd, eine gefährliche Substanz in der Hand von Schurken, kein Wunder, dass Peter Parker alias Spider-Man zu spät zur Abschlussfeier seines Highschooljahrgangs kommt und die Rede seiner Freundin Gwen als Jahrgangsbeste verpasst. Das gibt Ärger. Max Dillon hingegen hat Grund zur Freude, rettet ihm sein großes Spinnen-Idol nicht nur das Leben, sondern gibt dem vereinsamten, unbeliebten Elektroingenieur auch noch das Gefühl etwas Besonderes zu sein. Einen Oscorp-Unfall später (kein Spider-Man-Film der letzten Jahre kam ohne aus) wird aus dem lieben Max der Superschurke Electro. Peter trennt sich unterdessen von Gwen, da er befürchtet, sein Doppelleben als Superheld könnte sie in Gefahr bringen. Niedergeschlagen trifft er seinen Jugendfreund Harry wieder, der - um sich selbst von einer tödlichen Krankheit zu heilen - an das Blut von Spider-Man kommen will. Notfalls mit Gewalt!

Viele Handlungsstränge für einen Superheldenfilm. Viele bekannte Muster finden sich im zweiten Reboot mit Andrew Garfield als menschlicher Spinne. Doch war „Amazing Spider-Man“ durchwachsen und versuchte verkrampft, sich von der noch jungen Sam Raimi-Trilogie abzugrenzen, gelingt Regisseur Marc Webb mit „Rise of Electro“ tatsächlich eine solide Mischung aus den obligatorischen Spider-Man-Fakten und ganz neuen Facetten bei Figuren und Backgroundstory. So muss ein Reboot gestrickt sein. Schließlich schafft es Webb in einer heimischen Atmosphäre den Zuschauer immer wieder zu überraschen und findet spielerisch eine gute Mischung zwischen Peter Parker und Spider-Man sowie zwischen Action und Drama. Mit 143 Minuten nicht gerade kurz geraten, geht leider gegen Ende dann doch die Zeit aus, und in den letzten fünf Minuten wird abgehandelt, was einen eigenen Film hätte füllen können. Eine überraschende Schwäche des Drehbuchs, hätte sich dieser letzte Handlungsstrang doch wunderbar in einem dritten Spider-Man-Teil behandeln lassen. Dennoch ist „Rise of Electro“ - nicht zuletzt auch wegen der funktionierenden Gags – ein großer Fortschritt nach dem äußerst schwachen Vorgänger.

DVD Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Musikvideo

Blu-ray Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Musikvideo, Making of, Featurettes

Frederik Schwarzer