Tanz mit dem Teufel - Die Entführung des Richard Oetker

"Tanz mit dem Teufel" ist eigentlich eine spannungsgeladene Schach-Partie zwischen einem hochintelligenten Entführer und einem verbissen arbeitenden Kriminalbeamten. Im Dezember 1976 wurde der damals 25-jährige Richard Oetker entführt. Seine Familie zahlte die bis dato einmalige Lösegeldforderung von 21 Millionen DM. Der Entführer konnte zunächst entkommen, wurde dann allerdings in einem spektakulären Indizienprozess zu 15 Jahren Haft verurteilt. Das Geld blieb verschwunden; der Täter bestritt seine Schuld und genoss die Aufmerksamkeit der Medien, die ihn als ein Justizopfer darstellte. Nach seiner Entlassung blieb ihm die Kripo weiter auf den Fersen und stellte ihn mittels eines Lockvogels in London bei einem Lösegeldumtausch.

Der eigentliche Entführungsfall ist bereits nach 30 Minuten abgehandelt; was folgt, sind die Spielchen, die der Entführer mit der Polizei und der Justiz treibt und die hartnäckige, letztendlich erfolgreiche Verfolgung durch eine Sonderkommission der Kriminalpolizei. Der Sat.1-Zweiteiler liefert mit 180 Min. Länge - und ohne Werbeinseln - das Psychogramm eines cleveren, skrupellosen Verbrechers; hochkarätig besetzt, spannend inszeniert und mit einem packenden Finale in London - wie bei den Edgar Wallace-Filmen.