Taffe Mädels

Cop-Buddy-Komödien erfreuen sich großer Beliebtheit bei Filmemachern und Kinogängern. Nicht ohne Grund, denn hier ist Regisseuren wie Drehbuchautoren viel Spielraum gegeben, um sich mal so richtig „auszutoben“. Nun hat der amerikanische Schauspieler, Regisseur und Produzent Paul Feig („Oh je, du fröhliche“, „Brautalarm“) sich diesem Genre zugewandt und sozusagen eine „weibliche“ Variante gedreht. Die New Yorker FBI-Agentin Sarah Ashburn, schlank, gut aussehend und vor allem ehrgeizig, aber nicht teamfähig, macht sich Hoffnung auf eine Beförderung. Doch diese wird ihr verweigert, es sei denn, sie schafft es, in Boston den lang gesuchten Drogenbaron Larkin dingfest zu machen. In Boston angekommen, gerät sie sofort mit der Streifenpolizistin Shannon Mullins in Konflikt. Shannon, eine übergewichtige Frau mit „Haaren auf den Zähnen“, sieht diesen Fall als ihren an, findet dieser ja schließlich in ihrem Revier statt und ist darin auch ihr Bruder verwickelt. So müssen die beiden Frauen, die unterschiedlicher nicht sein können, zwangsläufig zusammenarbeiten, durch dick und dünn gehen und so manche brenzlige Situation meistern, bis sie am Ende zum Erfolg kommen und unter Beweis gestellt haben, dass sie zusammen einfach „taffe Mädels“ sind.

Feigs Cop-Buddy-Komödie beginnt wirklich sehr witzig. Schon allein wie Sarah Ashburn und Shannon Mullins eingeführt werden, ist einfach grandios: Sarah, wie sie die Tricks der Drogendealer überlegen und klug aufdeckt, Shannon, wie sie mit ihrem derben Mundwerk und ihrer körperlichen Präsenz jedem Gauner das Handwerk legt. Gespielt werden die beiden von Sandra Bullock („Miss Undercover“, „Mord nach Plan“) und Melissa McCarthy, die für ihre Rolle der übergewichtigen Megan in „Brautalarm“ 2012 eine Oscarnominierung als Beste Nebendarstellerin erhielt. Das macht neugierig und verspricht wirklich gute Unterhaltung. Doch leider vermag Paul Feig es nicht, das Potential einer solchen Figurenkonstellation zu nutzen. Schon bald beginnt Melissa McCarthy, ihre Partnerin an die Wand zu spielen, was nicht an der exzellenten Schauspielerin liegt, sondern an der Regie und am Drehbuch. Für die Figur der Sarah Ashburn ist Drehbuchautorin Katie Dippold einfach nichts Gescheites eingefallen. Sie wird auf eine hübsche, verklemmte Polizistin, die alles falsch macht und nicht im Leben steht, reduziert. Das ermüdet und nimmt dieser Komödie ein hohes Maß an Spannung und tatsächlichem Witz.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch, Diverse
Untertitel: Deutsch, Englisch, Französisch, Mehrsprachig
DVD-Extras: Audiokommentar, Featurettes, u.a.

Barbara Felsmann