Superstition - Spiel mit dem Feuer

Nach dem kaum verwundenen Tod ihrer Mutter und einem Zwischenaufenthalt im Waisenhaus geht die 19-jährige Britin Julie nach Italien, um dort als Aupair-Mädchen zu arbeiten. Als der Haushalt ihrer zerstrittenen Gastfamilie in Flammen aufgeht und dabei das Baby, auf das sie aufpassen sollte, zu Tode kommt, wird sie des Mordes angeklagt. Ein junger Anwalt, der den Unfalltod seiner Frau ebenfalls noch nicht verkraftet hat, setzt sich für die unsicher und verstört wirkende Julie ein. Schwer belastet durch falsche Zeugenaussagen der Gasteltern hat die Öffentlichkeit Julie bereits vorab als Hexe verurteilt, zumal der mysteriöse Brand offenbar kein Einzelfall war.

Eine längere assoziative Montage verschiedener Bilder und Ereignisse aus Julies Vergangenheit baut fast ohne Dialoge gleich zu Beginn Spannung auf und macht neugierig auf das Geheimnis, das die junge Frau umgibt. Was zunächst wie ein gelungener Kunstgriff wirkt und eher an einen Videoclip als an einen Spielfilm erinnert, schlägt jedoch schnell in ein dialogbestimmtes Gerichtsdrama um, das mit zahlreichen Rückblenden arbeitet, und weder in der Figurenzeichnung noch im Handlungsfortgang und in der Auflösung zu überzeugen vermag. Die Existenz des Übersinnlichen in unserer Realität, auf die sich der Film eingangs bezieht, die Fragen nach Schuld und Verantwortung sowie das Thema Toleranz gegenüber Fremden geben prinzipiell zwar einen guten Filmstoff ab, führen aber noch lange nicht auch zu einem guten Film.

DVD-Bildformat: 1:1,33/4:3
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Holger Twele