Summer of Sam

Ganz New York leidet im Sommer 1977 unter einer riesigen Hitzewelle. Ein Serienkiller, der sich "Son of Sam" nennt, macht im italienischen Teil der Bronx Jagd auf Liebespaare und junge Frauen. In das im wörtlichen und übertragenen Sinn aufgeheizte "Klima" von Angst und Misstrauen werden auch zwei Freunde hineingezogen, der eine ein Ehebrecher mit doppelter bzw. verlogener Moral, der andere ein ausgeflippter Punk. Die allgemeine Hysterie entlädt sich zunächst in konkreten Verdächtigungen jeder gegen jeden und dann in Selbstjustiz gegen den punkigen Außenseiter.
Spike Lee geht es nicht um den authentischen Fall des Massenmörders jener Zeit oder um die Rekonstruktion des Geschehens. Die Historie dient ihm als Folie für das Gruppengeflecht junger Italo-Amerikaner, hinter deren nach außen getragener Coolness jedoch Intoleranz und latente Gewaltbereitschaft aufscheinen. In den gruppendynamischen Prozessen atmosphärisch dicht inszeniert und in semidokumentarischem Stil erzählt, kommt der fast zweieinhalbstündige Film allerdings nur langsam in Fahrt.