Suburbicon - Willkommen in der Nachbarschaft
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Suburbicon ist ein vorbildliches Musterstädtchen in den USA der 1950er Jahre. Hübsche saubere Häuschen und gepflegte Gärten, harmonische Familien. Doch die Idylle gerät ins Wanken, als die erste schwarze Familie dort einzieht: Das Ehepaar Myers mit Sohn Andy wird von allen Seiten angefeindet. Allabendlich versammeln sich empörte weiße Nachbarn vor dem Haus, um die Familie Meyers einzuschüchtern und am besten zu vergraulen. Einzig der Nachbarsjunge Nicky Lodge versucht, sich mit dem gleichaltrigen Andy anzufreunden. Doch da passiert ein brutaler Einbruch im Haus der Familie Lodge. Die beiden Einbrecher versammeln die Familie im Wohnzimmer: Vater Gardner, seine Frau Rose, die seit einem Unfall im Rollstuhl sitzt, und deren Zwillingsschwester Margaret sowie Sohn Nicky. Die Familie wird gefesselt, schikaniert und schließlich betäubt. Als Nicky im Krankenhaus wieder aufwacht, ist seine Mutter gestorben. Sein Vater und Tante Margaret versuchen mit allen Mitteln, die scheinbare Idylle zu erhalten, wozu auch gehört, Nicky von seinem neuen, schwarzen Nachbarsfreund fernzuhalten. Denn bevor die schwarze Familie Myers in die Stadt hingezogen sei, hätte es derlei Vorfälle niemals gegeben, heißt es von allen Seiten. Hier vermuten die Bewohner entsprechend die Wurzel des Übels.
George Clooney hat sich für diesen Film von einer wahren Begebenheit inspirieren lassen, die die rassistischen Haltungen in den USA während der 1950er Jahre deutlich macht. Dann kommt allerdings die tragische Familiengeschichte Lodge ins Spiel, die auf einem Skript der Brüder Coen basiert. Zunächst passt die beklemmende Atmosphäre zu beiden Handlungssträngen. Doch während der Zorn und Hass der Weißen gegenüber der schwarzen Familie immer weiter eskaliert, obwohl es keinerlei Beweis für irgendeine Tatbeteiligung gibt, mehren sich für den Zuschauer im Haus der weißen Familie Lodge die Hinweise auf eine familieninterne Motivation des Überfalls. Hauptleidtragender ist der junge Nicky, der in all seiner Trauer um die verstorbene Mutter lediglich von einem entfernt lebenden Onkel Unterstützung erfährt. Seinen Vater und die Tante scheint der Junge eher zu stören. Lange Zeit gelingt es Matt Damon als Vater und Julianne Moore als Tante die blitzsaubere Bürgerfassade nach außen hin aufrecht zu erhalten. Am Ende aber bleibt die Bestätigung, dass die schwächsten Teile einer sozialen Gemeinschaft am meisten Druck und Leid trifft. Insofern lädt der Film allemal zu einer Auseinandersetzung mit dem gesellschaftlichen Problem der Diskriminierung ein.
DVD Extras: Featurettes, Trailer
Blu-ray Extras: Featurettes, Trailer
Gabi Brandt
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch