Stereo

Erik möchte alles vergessen, was ihn an seine Vergangenheit erinnern könnte, und mit seiner neuen Freundin und deren kleiner Tochter ein zweites Leben beginnen. Mitten auf dem Land hat er sich eine kleine Motorradwerkstatt aufgebaut. Doch eines Tages taucht mit Henry eine mysteriöse Gestalt auf, die ihm nicht mehr von der Seite weicht, ihm Ratschläge erteilt und seine Handlungen sarkastisch kommentiert. Erik ist allerdings der einzige, der Henry sehen kann. Zur gleichen Zeit tauchen zwielichtige Gestalten und Verbrecher bei Erik auf, die ihn entweder zu neuen Straftaten anhalten oder sich an ihm rächen wollen. Offenbar hat Erik sich in seinem bisherigen Leben einiges zu Schulden kommen lassen und diese Schuld soll er nun begleichen. Da er seine neue Familie beschützen möchte, bleibt Erik nichts anderes übrig, als selbst aktiv zu werden und sich seiner dunklen Vergangenheit zu stellen.
Maximilian Erlenwein geht das Wagnis ein, den weltlich geprägten amerikanischen Gangsterfilm, in dem sich die Vertreter der Unterwelt oft gegenseitig bekämpfen, und den asiatischen Gangsterfilm, in dem das Weltliche weitaus durchlässiger gegenüber dem Jenseits ist, auf ländlich deutschem Boden miteinander in Einklang zu bringen. Sein esoterisch angehauchter Thriller bezieht einen Teil der Spannung durch das Wechselspiel von Wirklichkeit und schuldbewussten Wahnvorstellungen, wobei eine gezielt gesetzte Akupunkturnadel in Eriks Genick das Bindeglied zu beiden Welten ist beziehungsweise das scheinbar Gute vom Bösen im Menschen trennt. Dem im Ansatz durchaus reizvollen Unterfangen geht aber schnell die Puste aus, da die an sich gut gespielten Figuren viel zu eindimensional angelegt sind, was sich bei Moritz Bleibtreu als körperlich viel zu präsentem „Geist Henry“ besonders negativ auswirkt. Was bleibt, ist ein visuell ansprechend umgesetzter Schauspielerfilm, dem es jedoch an der Konsequenz und Stringenz des amerikanischen Gangsterfilms sowie der geistigen Tiefe des asiatischen Kinos mangelt und der auch einen völlig unkritischen Standpunkt zur Gewalt einnimmt.
Blu-ray-Bildformat:1:2,40/1080p
Ton:dts HD 7.1 MA
Sprache: Deutsch dts HD 5.1 MA
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
DVD-Bildformat: 1:2,40/16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch DD 5.1
Anbieter
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