Stella

Film: Stella
Prädikat besonders wertvoll
Länge:
92 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 6 Jahren
Regie:
Sanna Lenken
Darsteller:
Rebecka Josephson (Stella), Amy Deasismont (Katja), Henrik Norlén (Stellas Vater), Annika Halin (Stellas Mutter), Maxim Mehmet (Jacob) u. a.
Genre:
Land:
Schweden, Deutschland, 2015

Wie elegant ihre ältere Schwester Katja sich auf dem Eis bewegen kann! Wie schön sie doch aussieht! Stella bewundert Katja. Denn die 12jährige Stella ist ganz anders. Klein und pummelig und überhaupt nicht attraktiv. Wenn sie vor dem Spiegel posiert, dann sieht das eher lächerlich aus. Trotzdem geht auch Stella zum Eiskunstlauftraining. Schon allein, weil sie heimlich verliebt ist in Katjas Trainer Jacob. Doch dann bemerkt Stella, wie seltsam sich ihre Schwester oft benimmt. Erst beobachtet sie, wie Katja Chips wieder aus dem Mülleimer hervorkramt und isst, dann hört sie, wie sie sich nach dem Essen übergibt. Es dauert nicht lange, bis Katja auf dem Eis vor Erschöpfung zusammenbricht. Stella ist verängstigt und möchte unbedingt ihren Eltern erzählen, dass mit Katja etwas nicht stimmt. Sie hat große Angst um ihre Schwester Katja. Aber die setzt Stella unter Druck. Wenn sie den Mund aufmacht, droht sie ihr damit, den Eltern alles über Stellas heimliche und sehr offenherzige Liebesbriefe an Jacob zu erzählen.

Voll und ganz aus der Sichtweise von Stella erzählt Sanna Lenken ihre auf persönlichen Erfahrungen basierende Geschichte und nimmt damit eine ganz besondere Haltung ein. Denn so geht es nicht darum zu zeigen, wie Katja sich verändert, wie sie immer dünner und schwächer wird. Stattdessen beobachtet der Film, wie ihre Familie mit der Erkrankung umgeht und davon auch sichtlich überfordert ist. Das Dilemma, in dem Stella steckt, wird dabei von Anfang an in all seiner Ausweglosigkeit spürbar: Stella sorgt sich um ihre Schwester, sie will ihr helfen, aber sie will sie auch nicht verraten und bloßstellen. Zeitweise scheint es so, als ob sie nur falsche Entscheidungen treffen kann. Es zählt zur großen Stärke des Films, dass er nicht auf einfache Lösungen setzt und auch dorthin geht, wo es weh tut. Das gelingt ihm vor allem deshalb, weil er keiner Figur eine Schuld zuweist. Die Eltern sind fürsorglich und kümmern sich liebevoll um ihre Kinder und auch Katja erkennt, dass da etwas außer Kontrolle gerät. So regt der Film dazu an, sich mit dem komplexen Thema Essstörungen zu beschäftigen, aber auch mit Schönheitsidealen und deren Folgen für das Selbstbild und Selbstwertgefühl von Jugendlichen. Stella entspricht diesen Idealen überhaupt nicht. Und doch ist sie es, die im Laufe des Films die größte Entwicklung macht. Sie wächst in jeglicher Hinsicht vom Kind zur Jugendlichen heran.

Stefan Stiletto

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Ton: Dolby Digital 5.1

Sprachen: Deutsch DD 5.1/Schwedisch DD 5.1

Anbieter

Kauf-DVDgood!movies

Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (20. Woche 2016).