Star Wars: Die letzten Jedi
„Star Wars VII – Das Erwachen der Macht“ hatte etwas durch und durch Besonderes. Es war ein Wiedersehen mit alten Bekannten, mit dem Schmuggler-Großmaul Han Solo, der einstigen Prinzessin Leia und dem Jedi-Meister Luke Skywalker. Und die wurden nicht etwa durch neue Schauspieler ersetzt, sondern sind ganz real etwa 30 Jahre älter geworden. Fließend war dadurch der Übergang zu den alten „Krieg der Sterne“-Filmen. In dieser Hinsicht hat „Die letzten Jedi“ es nun schwerer. Von den alten Figuren muss er sich nun langsam trennen, um die Geschichte der neuen zu erzählen. Ein wenig Ideenlosigkeit kann man Episode 8, die von „Looper“-Regisseur Rian Johnson geschrieben und inszeniert wurde, dabei schon vorwerfen. Manche Szenen erinnern verblüffend an frühere Filme, so dass „Die letzten Jedi“ irgendwo zwischen Remake und Hommage angesiedelt ist. Zudem gibt es ziemlich ähnliche Rollen: den aufstrebenden Jedi Ben etwa, den Sohn von Leia und Han, der sich von der dunklen Seite der Macht hat verführen lassen, oder die Schrottsammler-Tochter Rey, die die Macht in sich spürt und deren Zukunft so ungewiss ist wie ihre Vergangenheit, weil sie nicht weiß, wer ihre Eltern eigentlich waren.
Nichtsdestotrotz spürt man aber auch, dass Johnson etwas an seinen Figuren liegt. Überraschend dialoglastig und langsam ist der Film dadurch bisweilen geworden – und auch ziemlich vielschichtig. Zum einen begleitet er Rey, die Luke Skywalker bittet, sie zum Jedi auszubilden, zum anderen den abtrünnigen Sturmtruppler Finn und den Draufgänger Poe, die eine Überwachungstechnik der Ersten Ordnung zerstören müssen. Die Helden besuchen allerlei exotische Orte und begegnen fantastischen Wesen. Und bemerkenswert ist dabei vor allem, wie selbstverständlich der Film mit diesen umgeht und wie „normal“ diese dadurch wirken. Alles in allem vertieft „Die letzten Jedi“ die epische Saga, ohne Fans zu verprellen. Man muss sogar eingestehen, dass Luke Skywalker als gealterte und zweifelnde Nebenfigur nun sogar viel interessanter geworden ist. Weil dem Film jedoch zugleich etwas wirklich Neues fehlt und der Handlungsbogen an sich recht mau ausgefallen ist, fällt es ihm schwer, für sich allein zu stehen. Er ist eben nur eine weitere bombastisch in Szene gesetzte Kinoepisode einer viel größeren Geschichte und ein kleiner Baustein in einem sich zunehmend ausweitenden Science-Fiction-Universum.
Blu-ray Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Dokumentation, Featurettes
Stefan Stiletto
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Sprachen: Deutsch, Englisch, Türkisch
Untertitel: Deutsch, Engl. f. Hörg., Polnisch