Star Trek Beyond
Als J. J. Abrams 2009 das Zepter eines ganzen Kult-Universums übernahm, hat er „Star Trek“ mit einer actionreichen Inszenierung neues Leben eingehaucht und damit einen leichten Zugang auch für Nicht-Trekkis gelegt – musste dafür aber auch einiges an Kritik von der Hardcore-Fan-Riege einstecken. Zwei Filme später tritt nun Justin Lin in seine noch frischen Fußstapfen und führt Star Trek zum 50. Geburtstag gefühlt wieder etwas mehr zu den Anfängen zurück.
Der junge Kirk ist gerade mit seiner Mannschaft zurück von einer wichtigen Mission, da erreicht sie auch schon wieder ein Hilfegesuch. Sofort macht sich die Enterprise auf, um die Besatzung eines gekaperten Raumschiffs zu retten – doch es handelt sich um eine verhängnisvolle Falle. Die Enterprise stürzt ab und ein Großteil der Crew gerät in die Fänge des brutalen Kralls, der sich auf dem Planeten Altamid einen kleinen Stützpunkt mit durchschlagskräftiger Sternenflotte aufgebaut hat. Kirk, Scotty und Spock konnten sich mit Rettungskapseln rechtzeitig in Sicherheit bringen und überlegen nun, wie sie ihre Freunde befreien. Dabei bekommen sie Unterstützung von der kampferfahrenen Jaylah, die sich schon länger in der Wildnis des Planeten versteckt hält – denn die Enterprise war bei Weitem nicht das erste Raumschiff, das von den Weltraumpiraten zerstört wurde. Noch weiß die Gruppe nicht, wie sehr die Zeit rennt. Krall hat einen durchtriebenen Plan, der auch die Raumstation Yorktown in ernsthafte Gefahr bringt.
Im Vergleich zu Abrams wirkt Justin Lins Inszenierung fast schon wie eine Art Rückbesinnung auf alte Werte: Der diplomatische Charakter, der in den Serien noch sehr präsent war, nimmt wieder etwas mehr Raum ein. Auch für die Darstellung der Figuren lässt sich Lin weitaus mehr Zeit, was durch die Spannungen innerhalb der Mannschaft so manch witzigen Dialog hervorruft. Das heißt aber keineswegs, dass „Star Trek Beyond“ actionmäßig nichts zu bieten hätte. Lin, der vor allem bekannt ist für die letzten Teile von Fast & Furious, zeigt auch hier, welche Bildgewalt in seiner Trickkiste steckt. Glanzvoll inszenierte Luftschlachten und rasante Bodenszenen sorgen für so manchen Höhepunkt – erst recht gegen Ende in grandioser Verbindung mit einem allbekannten Song der Beastie Boys. Leider bleibt dafür die Story auf der Strecke und der große Twist lässt eher enttäuschend zurück. Nichtsdestoweniger ist „Star Trek Beyond“ gute Unterhaltung für Trekkis und auch für Nicht-Kenner.
DVD Extras: Featurettes, Musikvideo, Trailer
Blu-ray Extras: Featurettes, Musikvideo, Trailer
Marius Hanke