Star Camp

In einem amerikanischen Ferienlager werden musikalisch begabte Teenager in Gesang, Tanz und Schauspiel trainiert. Die unterschiedlichsten Charaktere treffen hier aufeinander: der Sonnyboy Vlad, der allen den Kopf verdreht, die sehr begabte, aber wenig selbstbewusste Ellen, der schwule Michael, der keinen Kontakt mehr zu seinen Eltern hat, die zickige Jill, die die anderen mit ihren Starallüren nervt, und Jenna, die von ihren Eltern zu einer Diät gezwungen wird. Für Zündstoff sorgt zudem der Lehrer Bert Hanley, der als Musical-Autor ein Idol für die Kids darstellt, nach Misserfolgen jedoch an einem Alkoholproblem leidet. Während des gemeinsam verbrachten Sommers üben die Jugendlichen sich nicht nur darin, bei diversen Shows ihre Talente weiter zu entwickeln. Ebenso lernen sie das Erwachsenwerden.

Thematisch passt „Star Camp“ bestens zum aktuellen Trend der Casting-Shows im Fernsehen mit ihrer Suche nach Pop- und Superstars und hat dabei „Fame“ als filmisches Vorbild im Blick. Doch statt im Rahmen einer mitreißenden Inszenierung seine jugendlichen Helden auf ihrem Weg zum Ruhm (und zur Erkenntnis ihrer selbst, ihrer Ziele, Pläne und Träume) zu begleiten, liefert Todd Graffs Film eine strukturlos dahinplätschernde Nummernrevue, die reichlich klischeehaft von Liebe, Sex und Gefühlsverwirrung zu erzählen versucht. Die Charaktere wirken flach und wenig glaubwürdig, die Dialoge klingen hölzern, die Handlungsführung holpert gewaltig. Gelungen sind die Musical-Einlagen, denn hier begeistern die jugendlichen Darsteller durchaus mit ihren Talenten und ihrer professionellen Souveränität. Gerne würde man viel mehr davon zu sehen bekommen. Trauriges Fazit: Eine Show wie „Deutschland sucht den Superstar“ hatte dagegen mehr spannende Unterhaltung zu bieten.

DVD-Bildformat: 1:1,77; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1-dts
Sprachen: Deutsch, Englisch

Kirsten Loose