Son of a Gun - Gold ist dicker als Blut

Sechs Monate Knast können verdammt hart sein. Das merkt auch der 19-jährige JR, als er mitbekommt, wie sein Zellengenosse täglich von Mitgefangenen drangsaliert wird und schließlich Selbstmord begeht. Jetzt soll der Neuling als Opfer herhalten. Zum Glück ist da noch Brendan, der schnell eine schützende Hand über ihn hält. Natürlich nicht umsonst. Sobald JR draußen ist, soll er Brendans Ausbruch vorbereiten. Eins führt zum anderen, und ehe er sich versieht, findet sich der Junge wieder in einem bewaffneten Raubüberfall mit Goldbeute in Millionenhöhe. Kein leichtes Pflaster für einen Grünschnabel – denn wenn es um so viel Kohle geht, kannst du niemandem mehr trauen. Ein gefährliches Spiel beginnt.

Auf den ersten Blick ist „Son of a Gun“ genau das, was Titel und Story vermuten lassen: Ein knallharter Actionfilm, der von Schießereien über Verrat bis hin zu Liebesquerelen die notwendigen Klischees abdeckt und dabei ordentlich reinhaut. Das funktioniert ganz gut, indem ein leicht gealterter Ewan McGregor (Beginners, Star Wars: Episode III – Die Rache der Sith, Perfect Sense, Illuminati) die zweifelhafte Vaterfigur abgibt für ein naives Greenhorn, das ohne Schwimmübungen ins kalte Wasser geworfen wird. An dem Eindruck ändert sich auch später nicht allzu viel, doch beweist Drehbuchautor und Regisseur Julius Avery in seinem Debut ein Händchen für liebevolle Details. So wird die Wucht der Ereignisse immer wieder aufgebrochen durch kurze Augenblicke, in denen die Welt ein Stückchen langsamer zu laufen scheint und in denen auf einmal ganz andere Dinge wichtig sind. Ob das dem Film eine besondere Tiefe verleiht? Zweifelhaft. Doch es sind kurze Momente des Nachdenkens – wie nach einem kurzen unbedeutenden Lächeln auf der Straße.
 

Blu-ray-Bildformat:1:2,35/1080p
Ton:dts HD 5.1 MA
Sprachen: Deutsch dts HD 5.1 MA/Englisch dts HD 5.1 MA
Untertitel: Deutsch

DVD Extras: Behind the Scenes, Interviews, Trailer

Blu-ray Extras: Behind the Scenes, Interviews, Trailer

Marius Hanke