Something Necessary (OmU)

Ende 2007 fanden in Kenia Wahlen statt. Der amtierende Präsident wurde zum Sieger erklärt, obwohl der Kandidat der Opposition in den Wahlprognosen vorne lag. Die Oppositionspartei und ihre Anhänger akzeptieren das Ergebnis nicht, ihr Manipulationsverdacht wird auch von internationalen Wahlbeobachtern unterstützt. Heftige Unruhen erschüttern Teile des Landes.
Diesen historischen Hintergrund nimmt die kenianisch-deutsche Koproduktion als Rahmen. Ihre fiktive Hauptfigur Anne wacht im Krankenhaus auf: Ihre Farm wurde überfallen und niedergebrannt, ihr Mann getötet, sie selbst schwer verletzt und der kleine Sohn liegt nebenan im Koma. Halbwegs genesen, versucht Anne verzweifelt, das zu retten, was ihr noch geblieben ist. Währenddessen gehen die Unruhen weiter. Der Jugendliche Joseph, der an dem Überfall auf Annes Familie beteiligt war, hat Zweifel an der Richtigkeit seines Handelns und wird gleichzeitig von seinen Leuten massiv unter Druck gesetzt.

Mit der Krankenschwester Anne hat Regisseurin Judy Kibinge eine starke Frau in den Mittelpunkt ihres Films gestellt, deren Überlebenswille unter den schwierigen gesellschaftlichen Bedingungen beeindruckt. Die Darstellerin verkörpert diesen Charakter auf beeindruckende und bewegende Weise. „Something Necessary“ ist nach Nairobi Half Life und Soul Boy bereits der dritte Spielfilm, der in Kenia auf Grund einer Initiative des deutschen Regisseurs Tom Tykwer entstanden ist. Regelmäßig finden in der Hauptstadt Nairobi Workshops für junge afrikanische Filmemacher statt und das beste Drehbuch wird verfilmt. Zuschauer in Deutschland haben damit Gelegenheit, einen Einblick in das Leben und die sozialen Bedingungen in dem afrikanischen Land zu bekommen. Aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten liegt der Film allerdings nur in deutsch untertitelter Originalfassung vor und verlangt deshalb konzentriertes Interesse.

DVD-Bildformat:1:2,35; 16:9
Sprachen: Swahili
Untertitel: Deutsch, Englisch
DVD-Extras:Interview

Gabi Brandt