Silent Hill: Revelation

Schon 2006 bot die Erstverfilmung des gleichnamigen Videospiel-Klassikers
„Silent Hill“ nette Bilder und kurzweilige Unterhaltung, ohne jedoch auch nur ansatzweise die bedrückende Terror-Atmosphäre der Vorlage zu erreichen. Regisseur Michael J. Bassett, bisher bekannt durch recht brutale und ebenso trashige Action- und Horrorfilme, wagt sich sechs Jahre später erneut an den Stoff der Albtraumstadt Silent Hill. Die kleine Sharon ist mittlerweile fast erwachsen, doch immer noch auf der Flucht vor ihren Albträumen. Zusammen mit ihrem Vater zieht sie von einem Ort zum anderen, nachdem ihre Mutter verschollen ist. Doch niemand kann der Stadt entkommen. Als eines Tages ihr Vater entführt wird, hinterlässt man ihr eine Nachricht mit Blut an die Wand geschrieben: 'Come to Silent Hill'.

Effekthascherei und zugegebenermaßen eindrucksvolle Monsterkreationen beherrschen die Hochglanzproduktion. Dabei ist das Drehbuch, für das ebenfalls Bassett verantwortlich zeichnet, uninspiriert und behäbig. Nach einer quälend-langsamen Einführung überschlagen sich plötzlich die Ereignisse und offenbaren zahlreiche Albernheiten, die jeglichen Anflug von Atmosphäre zerstören. Letzere versucht sich hauptsächlich durch Brutalität in 3D-Optik und unpassend einsetzende Metal-Musik auszudrücken und erinnert damit stark an den Popkorn-Kollegen „Resident Evil“. Dessen Kurzweiligkeit erreicht „Silent Hill“ leider nicht, sondern verschenkt sein Potential. Adelaide Clemens scheint währenddessen der oberflächlichen Charakterzeichnung Sharons nicht gewachsen und hangelt sich hilflos durch die Unglaubwürdigkeit. Highlight des Films ist Malcolm McDowells Gastauftritt. Die eigentlichen Stars sind jedoch die Maskenbildner und Grafiker, die wahnsinnig gute Monster auf das Publikum loslassen. Diese entstammen den Videospielen, wurden aber zumindest toll umgesetzt.

DVD-Bildformat: 1:2,40; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch

Frederik Schwarzer