Shelter Island

Die bekannte ehemalige Profigolferin Lou Delemere scheint alles im Leben erreicht zu haben. Als Motivationstrainerin kann sie erfolgreich an ihre Sportlerkarriere anknüpfen und in der schönen Alex hat sie eine Partnerin gefunden, die ihr im anstrengenden Arbeitsalltag liebevoll den Rücken frei hält. Doch plötzlich erfährt dieses Glück im wörtlichen Sinne einen harten Schlag. Am hellichten Tag wird Lou mitten in Manhattan beim Joggen von einem Mann überfallen. Von dem Ereignis verstört, ziehen sich die beiden Frauen in ihr Landhaus auf Shelter Island zurück. Zur Ruhe kommen sie aber auch hier nicht. Ein heftiges Unwetter macht ihren abgelegenen Zufluchtsort zum einsamen Gefängnis. Telefon- und Stromverbindungen sind gekappt, auch das Auto streikt. Ein seltsamer Fremder, Lenny, bricht vor ihrer Tür zusammen. Notgedrungen bieten die beiden Frauen ihm über Nacht Asyl. Lou ahnt nicht, was für einer tödlichen Gefahr sie sich damit aussetzt. Lenny denkt nicht daran, wieder zu gehen. Zunächst beginnt er, Lou mit Anzüglichkeiten zu provozieren, dann offenbart er sein wahres Gesicht: Er ist der Mann, der sie zuvor überfallen hat. Lou ist ihm schutzlos ausgeliefert. Denn es gibt noch eine weitere Überraschung: Alex ist diejenige, die diese ganzen mysteriösen Vorgänge geschickt eingefädelt hat. Eine stürmische Nacht, ein mysteriöser Fremder und zwei Frauen in einem einsamen Haus - es sind konventionelle, typische Zutaten, mit denen der Film eine spannende Grundsituation zu entwickeln versucht. Bewusst scheinen hier gängige Klischees des Thrillers geliefert zu werden, um im letzten Drittel eine überraschende Auflösung zu wagen. Wer zu welcher Seite gehört, ordnet sich neu. Wirklich unverhofft ist dabei allerdings nur, wer von den Beteiligten stirbt. Doch auch dieser etwas ungewöhnliche Schluss - ebenso wie der Film in seiner Gesamtheit - schaffen es nicht zu überzeugen. Weder eine einfach packende, spannungs- und temporeiche Geschichte, noch ein intensives Kammerspiel über Macht- oder Liebesverhältnisse ist hier entstanden. Dialoge und Figuren bleiben ohne psychologische Tiefen. Eine letztendlich konstruiert wirkende Handlung mit logischen Schwächen tut ihr übriges dazu, dass der Film nicht mehr darstellt als ein Hochglanzprodukt ohne Raffinesse und eigene Handschrift. DVD-Bildformat: 1:1,78/16:9 Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1 Sprache: Deutsch, Englisch Untertitel: Deutsch Extras: Bio- und Filmografien, Trailer

Kirsten Loose