Sex Education (Staffel 2)
Auch die zweite Staffel von „Sex Education“ stürzt sich auf höchst charmante Weise mitten hinein in das chaotische Liebesleben an der Highschool. Diesmal noch ein wenig tiefsinniger und mit den Herausforderungen echter Beziehungsarbeit. Und auch die Probleme der Erwachsenen kommen nun mit auf den Tisch. Das tut dem Spaßfaktor absolut keinen Abbruch – vielmehr dreht die Serie noch weiter auf und wir lernen die Menschen rund um Otis noch mehr lieben (und hassen) als je zuvor.
Was dich in der zweiten Staffel von „Sex Education“ erwartet:
Seit dem ersten Kuss mit Ola ist bei Otis der Sextrieb erwacht und es sieht so aus, als stünde sein erstes Mal nun endlich kurz bevor. Nur muss er schon bald feststellen, dass er hier noch einiges zu lernen hat – und, dass abgekupferte Fingertechniken aus dem Internet sicherlich nicht der Zauberschlüssel sind, um eine Frau glücklich zu machen. Immerhin sorgt dann ein Chlamydien-Ausbruch an der Schule für einige Ablenkung. Denn niemand weiß so recht, wie Chlamydien eigentlich übertragen werden, und so geben sich alle gegenseitig die Schuld und die ganze Schule spielt verrückt. Also muss Otis wichtige Aufklärungsarbeit leisten – auch wenn die Sex-Beratung eigentlich auf Eis gelegt ist und er und Maeve kaum Kontakt haben.
Nur als sie dann wieder öfter aufeinandertreffen, muss sich Otis schließlich eingestehen, dass er noch immer in Maeve verliebt ist. Und er erfährt, dass es ihr genauso geht – was die Dinge erst richtig kompliziert macht. Außerdem wird seine Mutter Jean plötzlich offizielle Sex-Beraterin an der Schule und kommt damit langsam auch den geheimen Geschäften ihres Sohnes auf die Schliche.
Währenddessen rutscht Eric vollkommen unerwartet in eine leidenschaftliche Beziehung mit dem heiß umworbenen französischen Austauschschüler Rahim. Fortan schwebt er im siebten Himmel – bis Adams Rückkehr von der Militärschule und heimliche Treffen sein Gefühlsleben vollkommen durcheinanderbringen. In diesem Schuljahr wird die Liebe offensichtlich richtig kompliziert!
Lohnt sich die zweite Staffel von „Sex Education“?
Wer die erste Staffel der Serie mochte, wird „Sex Education“ auch in der zweiten Staffel lieben. Von Langeweile und ausgetretenen Pfaden keine Spur – vielmehr entwickelt sich die Serie zu einem spannenden Berater für sämtliche Lebenslagen. Natürlich ohne erhobenen Zeigefinger oder nervige Erklär-Versuche, sondern indem sie uns auf eine mitreißende und unterhaltsame Achterbahnfahrt durch sämtliche Facetten unseres Social Life mitnimmt. Mit all den Dingen, die wir in der Schule niemals lernen – oder nur auf äußerst schmerzhafte Weise.
Tatsächlich gibt es jede Menge von diesen „Das hätte ich gerne früher gewusst“-Momenten. Wo du erst über die Situation lachst, dann einen Augenblick nachdenkst und schließlich merkst: Jau! Gleichzeitig positioniert sich die Serie massiv gegen Alltags-Sexismus und zeigt auf sehr eindringliche Weise, was sexuelle Übergriffigkeiten anrichten können: Als Maeves beste Freundin Aimee im vollgestopften Schulbus miterleben muss, wie sich ein fremder Mann an ihr reibt und dabei zum Orgasmus kommt, versucht sie das als nichtig abzutun. Doch das Erlebnis hinterlässt traumatische Spuren und bringt Aimees komplettes Leben ins Wanken. Trotzdem braucht es erst massives Zureden durch Maeve, um überhaupt etwas gegen den Täter zu unternehmen und zur Polizei zu gehen. Eine Geschichte, wie sie wohl auch in der Realität leider viel zu häufig vorkommt. Umso schöner, dass „Sex Education“ hier Mut macht, aktiv gegen Missstände einzustehen. Und eben nicht einfach alles hinzunehmen, bloß weil es in unserer Männer-geprägten Gesellschaft mittlerweile fast „normal“ erscheint.
Was uns alles in der zweiten Staffel erwartet, lässt sich kaum erzählen. Nur so viel sei versprochen: Langweilig wird es ganz bestimmt nicht. „Sex Education“ wird noch vielschichtiger und spannender als die erste Staffel – und behält eindeutig seinen Suchtfaktor. Weil die Mischung aus Humor, Gossip und Beziehungs-Coaching auch weiterhin genial umgesetzt ist.
Marius Hanke
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe