Séraphine

Der deutsche Kunstsammler und – händler Wilhelm Uhde zieht sich auf einen Landsitz im französischen Städtchen Senlis zurück, um in Ruhe schreiben zu können. Dort arbeitet als Haushälterin die unzugängliche Séraphine Louis. Zwar macht sie ihren Job ordentlich, doch jede freie Minute ist ihr heilig, weil sie sich dann ihrer großen Leidenschaft, dem Malen, widmen kann. Es beginnt damit, dass und wie Séraphine ihre Farben selbst anmischt. Sie lebt in höchst bescheidenen Verhältnissen, damit sie sich ihr teures Hobby überhaupt leisten kann. Ein bisschen finanzielle Absicherung bekommt sie unerwartet, als Uhde, der als Entdecker von Picasso und Rousseau gilt, per Zufall ihre Bilder zu Gesicht bekommt. Er ist beeindruckt von der farbenfrohen Phantasie, die Séraphine darin ausdrückt und möchte sie in jeder erdenklichen Hinsicht fördern.

Ein biographisches Porträt der französischen Putzfrau und Künstlerin, die heute als bedeutende Vertreterin der naiven Malerei ihrer Zeit gilt. Sie hatte geringe Bildung und in künstlerischer Hinsicht keinerlei Ausbildung, doch die erstaunliche Gabe, Dinge so ins Bild zu setzen, wie es niemand vor ihr getan hat. Dass sie letztlich dem wachsenden Interesse an ihren Bildern und ihrer Person nicht gewachsen war, kann man vermuten, als sie sich in Wahnvorstellungen flüchtet und in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden muss. Das filmische Porträt dieser ebenso schlichten wie phantastischen Persönlichkeit ist mit Yolande Moreau großartig besetzt. Sie war schon in „Louise Hires a Contract Killer“ als eigenwilliger Charakter aufgefallen und glänzt auch in der Rolle der genialen, schlichten und naiven Malerin an der Seite von Ulrich Tukur als Wilhelm Uhde.

DVD-Bildformat: 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Französisch

Gabi Brandt