Secretary

Die junge Lee Holloway hat ein sensibles Gemüt. Familiäre Probleme durch ihren alkoholkranken Vater bringen sie dazu, sich heimlich immer wieder selbst Schmerzen zuzufügen. Nach einem Nervenzusammenbruch und einem Aufenthalt in einer psychiatrischen Anstalt, ist Lee bemüht, ihr Leben in die Hand zu nehmen . Sie tritt eine Stelle als Sekretärin in der Anwaltskanzlei von E. Edward Grey an. Der kühl und etwas schrullig wirkende Mann behandelt Lee höflich, aber streng. Als er hinter ihr Geheimnis kommt, verbietet er ihr, weiter Hand an sich zu legen. Zunehmend übernimmt Edward Kontrolle über Lees Leben. Eine gegenseitige Abhängigkeit tritt ein, die ins Sexuelle umschwenkt. Doch dabei entdecken Lee und Edward auch ihre wahren Gefühle füreinander.

Das Tabuthema Sadomasochismus mag zunächst befremdlich erscheinen. Dass der Umgang damit aber nicht nur mit einem sensationsgierigem Blick erfolgen muss, der obskure, düstere Praktiken präsentiert, ist der Ansatz von Regisseur Steven Shainberg. "Secretary" liefert eine glaubwürdige Zeichnung seiner Figuren und eine Charakterstudie, die Verständnis für die Vorlieben und Handlungsweisen seiner Akteure schafft. In Lees Fall wirkt die psychologische Erklärung für ihre Lust am Masochismus zwar etwas überbemüht. Insgesamt überzeugt der Film jedoch als ungewöhliche Liebesgeschichte zwischen zwei sympathischen Außenseitern. Begeistern kann dabei vor allem die gelungen leichtfüßige Inszenierung, die den Stoff mit komisch-ironischen Seitenhieben durchsetzt und in fantastische, schrille 50er-Jahre-Räumlichkeiten steckt, in denen eigentlich jeder ein wenig "merkwürdig" wirkt.

DVD-Bildformat: 1:1,85;16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Interviews, Bio- und Filmografien

Kirsten Loose