Schrotten!

Für Mirko läuft’s gerade nicht rund in seinem Job als Versicherungsvertreter. Da ereilt ihn zu allem Überfluss auch noch die Nachricht vom Tod seines Vaters. Mirko fährt nach Hause – das ist ein Schrottplatz mit einer illustren Schar von „Mitarbeitern“ und seinem Bruder Letscho. Während der „feine“ Mirko das Zuhause hinter sich gelassen hat und zum Studieren gegangen ist, hat Letscho mit seinem Vater gegen den Untergang der Schrotthändlerexistenz gekämpft. Immer am Rand des Untergangs. Und jetzt steht alles auf dem Spiel. Doch Vater hatte schon einen Plan, einen letzten, der sie retten könnte. Aber zuerst müsste der Zwist zwischen den beiden Brüdern – wenigstens vorübergehend – beigelegt werden.

Wird Mirko sich auf seine familiären Wurzeln besinnen und helfen, dem bunten Haufen Existenzen das Überleben zu sichern? Kann es allen gemeinsam gelingen, den ehrgeizigen Coup umzusetzen, ohne dass sie erwischt werden? In der Sozialkomödie zwischen Romantik und Kitsch ist (fast) alles möglich. Frederick Lau und Lukas Gregorowicz sind zweifellos eine gute Wahl für die Besetzung der beiden Brüder. Und auch das übrige Personal passt gut ins Bild, das vom Grundton immer hart, aber herzlich ist. Regisseur Max Zähle hatte schon mit seinem Abschlussfilm „Raju“ (2012) an der Hamburg Media School Aufmerksamkeit auf sich gezogen, war er doch gleich für den Studenten-Oscar nominiert. Zwar ist „Schrotten!“ nicht ebenso preisverdächtig, aber er verspricht einen Abend mit guter Laune und bester Absicht, auch wenn das Ende schon frühzeitig vorhersehbar ist.

Gabi Brandt