Rust

Reverend James Moore kehrt nach vielen Jahren – desillusioniert und den Glauben an Gott verloren – zurück in seine Heimatstadt Kipling. Dort trifft er auf einen verbitterten Vater, der sich bis heute von seinem Sohn im Stich gelassen fühlt. Und tatsächlich hat James nach dem Tod seiner Mutter den Vater, ebenso wie die damals 14-jährige Schwester verlassen, um Pastor zu werden. Nun hofft er, hier wieder zu sich selbst zu finden. Doch stattdessen lässt ihn ein mysteriöser Brand nicht zur Ruhe kommen. Dabei hat eine zugezogene Familie ihr Leben verloren, und als Brandstifter wurde sein Freund aus Kindertagen dingfest gemacht. Dieser immer schon verträumte Außenseiter sitzt nun in einer psychiatrischen Anstalt. James ist – trotz der Selbstvorwürfe seines Freundes – von dessen Unschuld überzeugt und versucht, den Fall noch einmal aufzurollen. Dabei findet er nicht nur seinen Glauben wieder, sondern auch zu seinem Vater zurück.

In der Low-Budget-Produktion von Regisseur und Drehbuchautor Corbin Bernsen, der sich vor allem als Hollywood-Schauspieler einen Namen gemacht hat und hier die tragende Rolle spielt, geht es nur am Rande um die eigentliche Kriminalgeschichte. Die entpuppt sich auch als gar nicht so spannend und wird Krimi-Fans eher enttäuschen. Dafür aber erzählt dieser Film – stimmungsvoll eingebettet in eine weiße Winterlandschaft – von der Selbstfindung eines Mannes, von seiner Rückkehr zum Glauben, von Freundschaft und vom Wert einer Familie. Diese Szenen, in denen James seinen Freund in der Psychiatrie besucht oder mit seinem Vater über alte Verletztheiten spricht, berühren sehr stark und bleiben lange in Erinnerung. Etwas hilflos dagegen erscheinen die Sequenzen, in denen der Reverend über Gott nachdenkt. Warum er seinen Glauben verloren hat, wird leider nicht erzählt, und dass er zu ihm zurückfindet, wird zwar am Ende immer wieder behauptet, aber nicht wirklich sinnlich nachvollziehbar gemacht.

DVD-Bildformat: 1:1,78; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
DVD-Extras: Audiokommentar, Entfallene Szenen, Featurettes

Barbara Felsmann