Rosy – Aufgeben gilt nicht!

Film: Rosy – Aufgeben gilt nicht!
Länge:
87 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 14 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 0 Jahren
Kinostart:
23.02.2023
Regie:
Marine Barnérias
Darsteller:
Marine Barnérias
Genre:
Dokumentation , Abenteuer
Land:
Frankreich, 2021

Worum es in „Rosy – Aufgeben gilt nicht!“ geht:


Die Diagnose war wie ein Schlag in die Magengrube. Als die lebenslustige Studentin Marine Barnérias im Jahr 2015 bei einem Sportfest ihrer Universität in Marseille mitmachte, verlor sie plötzlich fast die Sehkraft. Ausführliche Untersuchungen ergaben, dass die 21-Jährige an Multipler Sklerose (MS) leidet. Bei dieser Nervenkrankheit können aus heiterem Himmel Lähmungen und Sehstörungen auftreten. Die Symptome können wieder verschwinden, sie können aber auch für immer bleiben. Obwohl jederzeit schwere Schübe drohen, bricht Marine 2016 zu einer 9-monatigen Reise um die halbe Welt auf. Zu Fuß oder per Anhalter durchquert sie Neuseeland, in einem Meditationszentrum in Myanmar lernt sie zwölf Tage zu schweigen und bei einem Aufenthalt bei Rentierzüchtern in der Mongolei kommt sie zur Ruhe. „Ich wollte mich selbst finden und Körper, Geist und Seele vereinen“, sagt sie einmal. Mit neuen Kräften und frischem Lebensmut kehrt Marine nach Paris zurück.


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2017 veröffentlicht Marine Barnérias eine Autobiographie. Ihre Erlebnisse hat sie allerdings auch unterwegs, in Form von Handyvideos festgehalten. Rund 22 Stunden Material verarbeitet die impulsive Französin 2022 in einem bewegenden Dokumentarfilm, der an ein wildes Videotagebuch erinnert. Auf dem abenteuerlichen Trip lernt Marine, ihre Krankheit zu akzeptieren. In Neuseeland gibt sie ihr den Namen Rosy, der aus Sklerose abgeleitet ist. Dabei stellt sie sich vor, dass sie Rosy im Rucksack mitnimmt.

Als sich Marine nach der Heimkehr untersuchen lässt, finden die Ärzte in ihrem Kopf noch mehr verdächtige Flecken. Die Autoimmunerkrankung scheint sich auszubreiten. Was verwundert: Marine hat auf dem Trip keine pathologischen Schübe erlebt. Eine plausible Erklärung hat auch ihr erfahrener Neurologe dafür nicht. Möglicherweise hat das intensive Hineinhören in den eigenen Körper geholfen, wahrscheinlich auch, dass Marine sich auf ihre Familie und ihren Verlobten verlassen kann, die sie bedingungslos unterstützen. Vielleicht liegt es auch daran, dass Marine jede Menge Temperament, Lebensfreude und Humor in sich vereint. Das sieht man schon, wenn sie auf der Couch sitzt und wild gestikulierend erzählt, welche Strapazen und Glücksmomente sie unterwegs erlebt hat. Und auch wenn Marine kein Allheilmittel für andere Kranke hat, möchte sie doch eine Botschaft mitgeben: „Hören wir auf uns selbst. Wir sind in der Lage, außergewöhnliche Dinge zu tun.“ Und für all diejenigen, die sich jetzt fragen, wie es bei Marine heute aussieht: MS ist noch immer da, aber ihr geht es gut. Sie arbeitet erfolgreich als Moderatorin im französischen Fernsehen.

Reinhard Kleber

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