Rise

Die drei Brüder Giannis, Thanasis und Kosta Antetokounmpo haben als ungewöhnliches Trio innerhalb der NBA beeindruckende Erfolge aufzuweisen – wobei bislang vermutlich nur wenige wissen, welche Umwege und Hürden sie nehmen mussten, um überhaupt dorthin zu kommen. Der Disney-Film „Rise“ erzählt nun ihre Geschichte als Kinder nigerianischer Einwander*innen in Griechenland, die bis zum eigentlichen Beginn ihrer Sportstar-Karriere beim NBA-Draft noch geprägt war von den Einschränkungen ohne offizielle Staatsbürgerschaft und mit der ständigen Furcht vor Abschiebung. Bisweilen etwas zu sehr mit bedeutungsschwangeren Worten gespickt, aber eben auch gut und spannend – nicht nur für Fans.

Was dich im Film „Rise“ erwartet:

Eigentlich haben sich Charles und Vera mehr erhofft von ihrer Auswanderung nach Griechenland, für die sie schweren Herzens sogar ihren Sohn Francis in Nigeria lassen mussten, um ihn später nachzuholen. Doch während sie in Athen mit den verschiedensten Jobs und dem Verkaufen von Souvenirs fleißig daran arbeiten, sich hier eine stabile Existenz aufzubauen, scheint es trotz aller Bemühungen auch nach Jahren noch unmöglich, die griechische Staatsbürgerschaft zu bekommen. Denn dafür braucht man einen festen Job und dafür wiederum eine Staatsbürgerschaft und dafür …

Trotzdem versuchen sie es weiter – mittlerweile zu einer siebenköpfigen Familie mit vier in Griechenland geborenen Kindern angewachsen. Alle halten fest zusammen und leisten ihren Beitrag, um gut über die Runden zu kommen. Dabei entdecken die Brüder Giannis und Thanasis schließlich den Basketball für sich und es zeigt sich, dass sie hier ihre Stärken voll ausspielen können. Vielleicht sogar so sehr, dass sich eine ganz neue Perspektive für die ganze Familie eröffnet. Doch bis dahin gibt es noch einige Hürden zu meistern.

Lohnt sich das NBA-Sportdrama für dich?

Für Fans der drei NBA-Brüder wird sich die Frage vermutlich gar nicht erst stellen, ob sie sich „Rise“ ansehen sollen. Schließlich verrät der Film – wenn auch in romantisierter Form – viel über die persönlichen Hintergründe und über das von ihrer Biografie geprägte Mindset der Basketball-Stars. Und genau das ist es, was die Geschichte interessant macht, selbst wenn eine*r mit dem Sport nicht viel anfangen kann: Denn hier wird der Weg gezeichnet von einer Familie, die es mit harter Arbeit, einem starken Willen und einer Portion Glück schließlich in einer ungerechten Welt doch noch schafft, sich eine neue Existenz aufzubauen. Der Sport ist dabei zwar präsent, aber vor allem geht es um die Menschen, um ihren Zusammenhalt und wie sie es schaffen, sich all den Widrigkeiten und Rückschlägen zum Trotz ihren Mut zu bewahren und gemeinsam voranzuschreiten. Es macht Spaß, ihnen dabei zuzusehen. Und auch wenn „Rise“ stellenweise etwas ausufernd und langatmig erscheint, so machen die spannenden Einblicke gepaart mit dem smarten Charme der Darsteller*innen diese Schwäche locker wett.

Marius Hanke