Ready Player One

Film: Ready Player One
Länge:
135 Minuten (Blu-ray: 140 Minuten)
Altersempfehlung:
Ab 12 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Kinostart:
05.04.2018
Regie:
Steven Spielberg
Darsteller:
Tye Sheridan (Wade/Parzival), Olivia Cooke (Samantha/Art3mis), Ben Mendelsohn (Sorrento), Mark Rylance (Halliday/Anorak), Lena Waithe (Helen/Aech), Hannah John-Kamen (F’Nale Zandor)
Genre:
Science-Fiction , Action , Abenteuer , Literaturverfilmung
Land:
USA, 2018

Im Jahr 2045 zeigt sich die Erde von ihrer hässlichen, verdreckten Seite. Viele Menschen leben verarmt in chaotischen Ghettos. So auch der Teenager Wade, der nach dem Tod seiner Eltern bei seiner Tante in einem unübersichtlichen Wohnwagenviertel in Columbus haust. Ablenkung vom tristen Alltag bietet die schier grenzenlose virtuelle Welt namens OASIS, in die die Menschen tagein, tagaus mit ihren Zweitidentitäten abtauchen, um sich ihren Träumen und Wünschen hinzugeben. Wade nennt sich in diesem Paralleluniversum Parzival und setzt in Gestalt seines Avatars alles daran, die knifflige Schnitzeljagd zu gewinnen, die OASIS-Schöpfer Halliday vor seinem Tod entwickelt hat. Irgendwo innerhalb des virtuellen Kosmos befindet sich ein Easter Egg, das es aufzuspüren gilt. Dem Sieger des aus diversen Prüfungen bestehenden Rätselspiels winkt die vollständige Kontrolle über die OASIS, weshalb sich auch der skrupellose Konzernchef Sorrento in die Suche einschaltet. Um dessen Erfolg zu verhindern, verbündet sich Wade alias Parzival mit der schlagfertigen Samantha alias Art3mis und einigen anderen Gamern.

2011 erschien der von Ernest Cline verfasste Science-Fiction-Roman „Ready Player One“, in dem der US-Schriftsteller seine Begeisterung für die Popkultur und die achtziger Jahre in überbordendem Maße auslebt. Dass der mit unzähligen Zitaten gespickte Bestseller nun von Steven Spielberg (Die Verlegerin, BFG – Sophie & der Riese, Bridge of Spies – Der Unterhändler) für die Leinwand adaptiert wurde, passt wie die Faust aufs Auge. Immerhin prägte die Hollywood-Legende mit Werken wie „E.T. – Der Außerirdische“ und den Indiana-Jones-Abenteuern das im Buch so stark verehrte Jahrzehnt auf nachhaltige Weise. Wer Anspielungen auf alte Filme, Videospiele und Musiktitel liebt, wird an Spielbergs neuer Regiearbeit große Freude haben. Da in nahezu jeder Einstellung Anleihen zu entdecken sind, reicht eine einzige Sichtung bei weitem nicht aus, um alles zu erfassen. Zum Glück entpuppt sich „Ready Player One“ aber nicht nur als Goldgrube für Popkulturnostalgiker. Mit seiner temporeichen Geschichte, die zwischen der grauen Realität und dem OASIS-Wunderland hin- und herspringt, seinen sympathischen, wenngleich nicht allzu facettenreichen Protagonisten und seinen atemberaubenden Bildern sorgt der Science-Fiction-Blockbuster für kurzweilige Unterhaltung. Zitate und Verneigungen bleiben vor allem dann in Erinnerung, wenn sie eine dramaturgische Funktion erhalten. Wie im Fall der Hommage an Stanley Kubricks Horrormeisterwerk „Shining“, dessen legendären Schauplatz Wade und seine Mitstreiter an einer Stelle aufsuchen, um ein Rätsel zu lösen. Beeindruckende Passagen wie diese entschädigen für einige erzählerische Schwächen, die trotz des großen Spaßfaktors nicht zu übersehen sind. Arg klischeehaft wirkt beispielsweise die Figur des nerdig-verdrucksten OASIS-Entwicklers Halliday. Und etwas schade ist es, dass Spielberg die Schattenseiten der virtuellen Welt nur streift, anstatt sie eingehender zu erforschen.


 

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (36. Woche 2018).