Pusher II - Respect

Tonny ist kaum aus dem Knast, da steckt er schon wieder mitten im Schlamassel. Er hat reichlich Schulden, sein Vater – eine Größe der Halbwelt - ist nicht gerade erfreut ihn zu sehen. Charlotte, eine Ex-Geliebte, fordert von Tonny Alimente und Kumpel Kurt zieht ihn durch einen kleinen „Freundschaftsdienst“ in einen total verkorksten Drogendeal hinein. Solange Tonny sich eine Nase Koks ziehen kann, scheint das alles von ihm abzuprallen. Doch die Gleichgültigkeit, mit der sein vermeintlicher Sprössling von der ebenso drogenversessenen Charlotte links liegen gelassen wird, weckt in ihm ein Bewusstsein dafür, dass er seine Mutter vermisst und lässt ihn erkennen, dass er von seinem Vater nichts als Verachtung und nackte Ausbeutung erfährt.

„Pusher II - Respect“ liefert wie sein Vorgänger eine dokumentarisch anmutende Milieustudie aus der Halbwelt. Nachdem Quentin Tarantino und Robert Rodriguez ("Sin City") mächtig an den Schrauben des Genres gedreht haben, fragt man sich, ob es im Gangsterfilm nur noch darum geht, den Weg in den Abgrund noch härter, schockierender und sarkastischer zu zeichnen. Am Anfang mag es so scheinen, als sei Refn einzig auf die Herausforderung der „Pulp Fiction“-Fraktion eingestiegen. Doch mit einer unerwarteten Wendung am Ende offenbart er das Anliegen, den Teufelskreis der Gewalt zu verdeutlichen. Sein (Anti-)Held trägt nicht umsonst ein großes Tattoo mit dem Wort „Respect“ auf seinem Hinterkopf. Wer sich ein wenig bei Shakespeare auskennt, entdeckt übrigens Anleihen bei „Othello“ - oder „?-thello“, wenn man es genau nimmt.

DVD-Bildformat: 1:1,66; 16:9
Ton: Dolby Surround, Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Dänisch
Untertitel: Deutsch
DVD-Extras: Pusher Streetcasting

Christian Exner