Prozac Nation
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Länge:
95 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 12 Jahren
Regie:
Erik Skjoldbjaerg
Darsteller:
Christina Ricci, Jason Biggs, Anne Heche, Michelle Williams, Jonathan Rhys Meyers, Jessica Lange u. a.
Genre:
Drama , DVD-Premiere , Literaturverfilmung
Land:
USA, Deutschland , 2001
Mit dem aktuellen Kinofilm „Helen“ ist das Thema Depression zurzeit in den Medien wieder sehr populär, was möglicherweise auch dieser deutsch-amerikanischen Koproduktion aus dem Jahr 2001 zu einem Revival verholfen hat. Die Romanverfilmung Erik Skjoldbjaergs nach der Vorlage von Elizabeth Wurtzel handelt von der depressiven Erkrankung der literarisch hoch begabten Elizabeth, die nach der Aufnahme ihres Studiums an der Universität von Harvard offen zutage tritt. Weder ihre alleinerziehende Mutter noch ihre beste Freundin und der Mitstudent, den sie sich als ihren Erretter auserkoren hat, können der extrem launischen jungen Frau wirklich helfen. Sie verzweifelt an sich selbst, klammert sich an andere Menschen und stößt sie zugleich von sich. Ihr Zustand bessert sich erst, als ihr durch eine Psychiaterin das in den USA damals zum Verkaufsschlager gewordene Mittel Prozac verschrieben wird – ein Psychopharmakon zur Behandlung von Depressionen, Zwangsstörungen und Bulimie, das trotz starker Nebenwirkungen seinen Siegeszug angetreten hat.
1985, zu der Zeit der Filmhandlung, wurde Prozac allein in den USA über 300 Millionen Mal verschrieben, was dem Buch seinen gesellschaftskritischen Titel gab: die USA als eine Nation von Depressiven, die nur noch durch Psychopharmaka überlebt? Leider ist von dieser kritischen Haltung im Film bis auf eine einzige Szene vor einer Apotheke nichts übrig geblieben und selbst diese wird noch durch einen Off-Kommentar entschärft. Einen besseren Werbefilm für ihr zweifelhaftes Produkt hätte sich die Herstellerfirma kaum wünschen können. Sie verschwieg damals geflissentlich die Ergebnisse klinischer Tests, bei denen 38 Prozent der Versuchspersonen Erregungszustände verbunden mit einem Hang zu Aggressionen und Gewalt einschließlich Suizidgedanken zeigten. Von Fehlmedikation und Missbrauch des Mittels ist nicht einmal ansatzweise die Rede. Stattdessen spielt Christina Ricci überzeugend und mindestens genauso abschreckend intensiv ihre Filmrolle als widerborstiger Teenager mit manisch-depressiven Tendenzen, die nicht damit zurechtkommt, dass die Eltern ihre Scheidung voll auf dem Rücken ihrer Tochter ausgetragen haben. Leider lässt der Film auch in dieser Hinsicht jede kritische Distanz und Tiefe vermissen, so dass er am Ende allein wegen Christina Ricci und Jason Biggs als von ihr vereinnahmtem Freund sehenswert bleibt.
DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
1985, zu der Zeit der Filmhandlung, wurde Prozac allein in den USA über 300 Millionen Mal verschrieben, was dem Buch seinen gesellschaftskritischen Titel gab: die USA als eine Nation von Depressiven, die nur noch durch Psychopharmaka überlebt? Leider ist von dieser kritischen Haltung im Film bis auf eine einzige Szene vor einer Apotheke nichts übrig geblieben und selbst diese wird noch durch einen Off-Kommentar entschärft. Einen besseren Werbefilm für ihr zweifelhaftes Produkt hätte sich die Herstellerfirma kaum wünschen können. Sie verschwieg damals geflissentlich die Ergebnisse klinischer Tests, bei denen 38 Prozent der Versuchspersonen Erregungszustände verbunden mit einem Hang zu Aggressionen und Gewalt einschließlich Suizidgedanken zeigten. Von Fehlmedikation und Missbrauch des Mittels ist nicht einmal ansatzweise die Rede. Stattdessen spielt Christina Ricci überzeugend und mindestens genauso abschreckend intensiv ihre Filmrolle als widerborstiger Teenager mit manisch-depressiven Tendenzen, die nicht damit zurechtkommt, dass die Eltern ihre Scheidung voll auf dem Rücken ihrer Tochter ausgetragen haben. Leider lässt der Film auch in dieser Hinsicht jede kritische Distanz und Tiefe vermissen, so dass er am Ende allein wegen Christina Ricci und Jason Biggs als von ihr vereinnahmtem Freund sehenswert bleibt.
DVD-Bildformat: 1:1,85; 16:9
Ton: Dolby Digital 5.1
Sprachen: Deutsch, Englisch
Holger Twele
Weitere Angaben
Filmtyp: Farbe
Anbieter
Verleih-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Kauf-DVDASCOT ELITE Home Entertainment GmbH
Anbieterangaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (4. Woche 2010).