Prey

Film: Prey
Länge:
100 Minuten
Altersempfehlung:
Ab 16 Jahren
FSK-Freigabe:
Ab 16 Jahren
Regie:
Dan Trachtenberg
Darsteller:
Amber Midthunder (Naru), Dakota Beavers (Taabe), Dane DiLiegro (Predator), Michelle Thrush (Aruka), Stormee Kipp (Wasape) u. a.
Genre:
Action , Abenteuer , Horror , Science-Fiction , Thriller
Land:
USA, 2022

1987 gab der Scifi-Actionschocker „Predator“ mit Arnold Schwarzenegger in der Hauptrolle den Startschuss für eine Filmreihe, in der die titelgebenden Aliens ein Blutspur auf der Erde hinterlassen. 2018 erschien mit „Predator – Upgrade“ der vierte und bislang letzte Teil im Franchise, dem nun ein neues, ungewöhnliches Kapitel hinzugefügt wird. „Prey“ spielt nicht im Hier und Jetzt, sondern springt rund 300 Jahre in der Zeit zurück und konfrontiert eine junge Frau aus der indigenen Gruppe der Comanchen mit einem plötzlich auftauchenden Exemplar der hochentwickelten außerirdischen Predator-Gattung.


Worum es in „Prey“ geht:


Naru hat ihren eigenen Kopf und keine Lust, dem Beispiel der anderen weiblichen Mitglieder ihrer Gemeinschaft zu folgen, die im Lager bleiben und vor allem häusliche Tätigkeiten verrichten. Immer wieder zieht es die Abenteurerin nach draußen, in die Wildnis. Dorthin, wo Gefahren lauern und sie unbedingt ihren Übertritt ins Erwachsensein durch ein besonderes Jagdritual, die sogenannte kühtaamia, hinter sich bringen will. Von allen Seiten belächelt, ist Naru umso entschlossener, ihre Fähigkeiten zu beweisen. Eine Chance bekommt sie recht unverhofft, als in der Umgebung ihrer Siedlung scheinbar ein Löwe sein Unwesen treibt. Als Erste begreift die unerschrockene Rebellin jedoch, dass sie es mit einer viel schlimmeren Bedrohung zu tun haben. Unsicher macht die nordamerikanischen Great Plains nämlich ein brutaler Predator-Vertreter, dem sich Naru in den Weg stellen muss.


Hält der Film, was er verspricht? 


Für eine Reihe, die sich aus Action-, Horror- und Science-Fiction-Elementen zusammensetzt, fallen der Schauplatz und das Milieu von „Prey“ zweifelsohne aus dem Rahmen. Das fünfte Franchise-Kapitel wirkt schon dadurch erfrischend. Mit Naru steht erfreulicherweise zudem mal nicht ein zupackender Mann im Zentrum, sondern eine selbstbewusste, sich gegen Normen und Rollenmuster auflehnende Frau. Amber Midthunder, die wie viele andere Schauspieler*innen auch indigene Wurzeln hat, verkörpert die Protagonistin in einer packenden Mischung aus Trotz, Forschheit und Widerstandskraft. Bemüht lässige Humoreinlagen, wie sie in „Predator – Upgrade“ ständig auftauchen, gibt es dieses Mal zum Glück nicht. Vielmehr verpassen Regisseur Dan Trachtenberg („10 Cloverfield Lane“) und Drehbuchautor Patrick Aison ihrer zunehmend blutiger werdenden Geschichte eine ernste Grundstimmung. Ähnlich wie im Schwarzenegger-Ursprungsfilm, der den mittelamerikanischen Dschungel zu einem spannungsantreibenden Hauptdarsteller macht, spielt die imposante Berg- und Waldlandschaft der Great Plains in „Prey“ eine atmosphärisch wichtige Rolle. Klar ist am Ende allerdings: Die Intensität von „Predator“ erreicht der neue Reihenbeitrag nicht. Überhaupt muss man den positiven Eindrücken ein „Aber“ entgegensetzen: Statt sich komplett auf seine Figuren, ihren Hintergrund und ihre Besonderheiten – Stichwort: kühtaamia – einzulassen, lenken die Macher*innen Narus Reise mehr und mehr in bestens vertraute Action- und Horrorbahnen. Der individuelle Charakter des neuen Predator-Teils geht so leider etwas verloren. Daran ändert auch die an sich tolle Tatsache nichts, dass eine komplett in indigener Sprache gehaltene Fassung des Films (in Deutschland nur mit englischen Untertiteln) verfügbar ist.

Christopher Diekhaus

Weitere Angaben

Filmtyp: Farbe

Streaming-Anbieter

Angaben beruhen auf Informationen zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung (31. Woche 2022).